Für jeden Geschmack etwas und Qualität zu moderaten Preisen - so präsentiert sich die Taschenmode des Sommers 2010. Lebensfreude, Wertigkeit, Lässigkeit - so umschreiben die Designer die Stile. Vor allem aber bleiben Accessoires voluminös: Beutel aus weichem Material bieten viel Platz - und Raum zum Kramen.
"Mut zu modischen Highlights", sagt Martin Wuttke voraus, Modeberater der Internationalen Lederwarenmesse (ILM, 26. bis 29. September) in Offenbach. Und den werden vor allem Männer brauchen. Trendsetter stellen ihre Aktenkoffer in die Ecke. Stattdessen greifen sie zu Attaché-Taschen, die mit Riemen über der Schulter getragen werden. Zum lässigen Schichtenlook der Kleidung kombinieren die Herren in der Freizeit große Shoppertaschen oder Bowlingbeutel aus den 50er Jahren. "Auch die Hüfttasche feiert ein Comeback", glaubt Wuttke. Auf den Laufstegen von Paris propagiert, soll sie im nächsten Frühjahr die Bürgersteige der Städte erobern. Die Damen gehen mit funktionellen Modellen ins Büro. Deren üppige Form ist mit Reißverschlüssen variierbar; Vor- und Seitentaschen verstärken den voluminöse Eindruck.
Neben Leder dominieren vor allem leicht anmutende Materialien wie Stoff und Flechtwerk. Farbe wird zum Stilmittel. Pastelltöne gelten als Aufsteiger der Saison: Sand, Grau und die ganze Brandbreite der Naturtöne setzen Akzente. Violett bleibt aktuell, die Klassiker Schwarz und Weiß werden in geometrischen Mustern modern interpretiert. Glatte Oberflächen sind passé. "Clean war gestern", sagt Modeberater Wuttke. Leder wird gestanzt, gefältelt, gewalkt oder perforiert, um wie benutzt zu wirken.
Dschungelmotive gehören ebenfalls zur Taschenmode 2010. Bei den üppigen Tierzeichnungen von Zebra über Giraffe bis hin zu Leopard ließen sich die Designer von Südafrika inspirieren, dem Gastgeberland der Fußball-WM. Ein Hauch von Glamour darf sein: das Ethnolook-Modell hängt an der Goldkette.