Wie kinderfreundlich ist Östereichs Wirtschaft wirklich? MADONNA startet ab sofort die große Online-Umfrage!
Das schlechte Gewissen, die Zerrissenheit zwischen Mutterliebe und beruflichem Pflichtbewusstsein oder der Druck, sei es von Familie und Freunden, dem Boss und den Arbeitskollegen oder aber der Gesellschaft im Allgemeinen … ob freiwillig oder nicht – berufstätige Mütter sind einer Vielzahl von Stressfaktoren ausgesetzt. „Wenn man selbst keine Kinder hat“, so PRincess-Chefin Sandra Soravia, „kann man all das überhaupt nicht nachvollziehen.“ Alles nur Organisationssache, bekommt man im Zuge hitziger Debatten oft zu hören. Dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie trotz verbesserter Kinderbetreuungssituation und Karenzgeldreform längst noch kein Honiglecken ist und durchaus immer noch als reine „Frauensache“ bezeichnet werden kann, belegen die aktuellsten Zahlen der „Statistik Austria“. Denn während die Erwerbsquote zwischen Männern und Frauen ohne Kinder eine Differenz von lediglich 3,6 Prozent aufweist, beträgt diese in Haushalten mit mindestens einem betreuungspflichtigen Kind (unter 15 Jahren) nahezu 20 Prozent. Sprich: bei Frauen geht die Elternschaft eindeutig meist mit einer Reduzierung der Arbeitszeit einher, während bei Männern ein umgekehrter Trend zu beobachten ist. Auch wenn die Zahl jener Männer steigt, die Väterkarenz in Anspruch nehmen, ist der derzeitige Anteil von fünf Prozent bedrückend.
Karriere-Kick oder -Knick
Dass ein Kind also nicht gerade einen Karriere-Kick zur Folge hat, steht fest. Und dennoch sind Kind und Beruf – zweifelsohne mit großer Kraftanstrengung und organisatorischem Geschick – für viele Frauen unter einen Hut zu bringen. „Es gibt natürlich Berufe, in denen man in einer weit privilegierteren Situation ist als andere Frauen“, weiß Sylvia Saringer, ATV-Moderatorin und werdende Mutter. Die 40-Jährige – sie und ihr Lebensgefährte, Wetter-Star Marcus Wadsak, erwarten Ende Dezember ihr Baby – hat sich schon jetzt einen Plan zurechtgelegt, wann sie wieder ins Berufsleben einsteigen möchte und wie sie dennoch eine gute Mutter sein kann (siehe Seite 18). Ihr Vorteil: ihr Arbeitgeber akzeptiert flexible Arbeitszeiten. „An der Kinder- und Mütterfreundlichkeit von ATV können sich wohl viele Unternehmen in Österreich ein Beispiel nehmen“, lacht Sylvia Saringer.
Tipps berufstätiger Mütter
Wer sich eine derartige Unterstützung vonseiten der Chefetage nicht erwarten kann, aber dennoch einen möglichst reibungslosen Berufswiedereinstieg hinlegen möchte, sollte sich möglichst gut auf diesen vorbereiten.
Nicht umsonst raten Experten etwa, möglichst rasch wieder die berufliche Tätigkeit aufzunehmen. „In meiner Branche verliert man sehr rasch den Anschluss“, erklärt Sandra Soravia, die gleich nach der Geburt ihres heute knapp fünfjährigen Sohnes Leopold wieder arbeitete. „Allerdings von zu Hause aus, was bei meinem Job Gott sei Dank ging.“
Auch Sängerin und TV-Star Zabine Kapfinger (zurzeit als Jurorin in Die große Chance jeden Freitag im ORF zu sehen) bringt Kinder und Karriere gut unter einen Hut. „Schlechtes Gewissen“, sagt sie, „habe ich zum Glück keines, denn Alex und ich teilen uns die Aufgaben.“ So passt Dancing Star-Profi Alex Zaglmaier auf die drei Jungs (Adrian, 12, aus einer anderen Beziehung, Leon, 3, und Mattia, 2) auf, während Zabine in Wien im Fernsehstudio sitzt. „Aber es gibt auch Tage, an denen wir beide in unserer Tanzschule arbeiten müssen“, so die Tirolerin. „Dann haben wir ein gut funktionierendes Familiennetzwerk.“ Zusatz: „Planung ist das halbe Leben! Wir planen wochen-, aber auch monatsweise.“
Ein gut funktionierendes Netzwerk ist das Erfolgsgeheimnis vieler Frauen, denn mit Kinderbetreuungsplätzen (Kinderkrippe, Kindergarten) sieht es trotz starker Ausweitung durch Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in vielen Teilen Österreichs bescheiden aus. Daher auch der wichtige Rat von Experten und erfahrenen Müttern: Suchen Sie am besten noch vor der Geburt Ihres Kindes nach einem adäquaten Betreuungsplatz oder einer Nanny, wenn Sie vorhaben, bald wieder in den Beruf zurückzukehren. „Wir haben das Glück, dass meine Mama in Pension, aber noch sehr jung und topfit ist“, freut sich ATV-Lady Sylvia Saringer über ein familiäres Netzwerk.
MADONNA-Umfrage
Doch wie sehen Ihre persönlichen Betreuungsmöglichkeiten aus? MADONNA und euroSEARCH starten ab sofort die große Online-Umfrage zum Thema „Kind und Karriere“. Machen Sie mit und sagen Sie uns ehrlich, wie einfach oder schwer es ist, Beruf und Familie zu vereinen. Denn jede Meinung zählt!
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