Unwetter-Drama

Blitz erschlägt Steirer am Heimweg

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Das heftige Unwetter in der Nacht auf Sonntag hat nicht nur gigantische Sachschäden angerichtet.

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Wegen der schweren Unwetter ist die Feuerwehr in der Steiermark in der Nacht auf Sonntag im Dauereinsatz gewesen. Am stärksten vom Starkregen betroffen waren die Bezirke Liezen und Leoben, wo Häuser überflutet und Straßen weggerissen wurden. Ein Murenabgang verschüttete einen Teil der Südbahnstrecke, die zwischen Leoben und Knittelfeld gesperrt werden musste. In der Südsteiermark wurde ein Mann vom Blitz erschlagen.

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Große Zerstörung
Rund 1.000 Mann der Feuerwehr waren die ganze Nacht im Einsatz. Besonders betroffen vom Starkregen war Stein an der Enns (Bezirk Liezen). Dort wurden 25 Häuser überflutet und Straßen weggerissen. Ganze Ortsteile wurden einen halben Meter von Wasser und Schlamm überschwemmt, da der Sölkbach über die Ufer getreten ist. Verletzt wurde niemand, viele Häuser mussten aber von der Feuerwehr evakuiert werden. Zahlreiche Keller wurden ausgepumpt. Auch eine Brücke wurde von den Schlammmassen weggerissen.

ÖBB-Schienen verschüttet
Eine Mure, die zwischen St. Michael West und Kraubath abging, verschüttete die Schienen der Südbahnstrecke der ÖBB. Verletzt wurde niemand, allerdings war der Bahnverkehr zwischen Leoben und Knittelfeld auch Sonntagvormittag noch unterbrochen, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Weiters betroffen von den Unwettern sind auch Schladming und das Paltental.

Vom Blitz erschlagen
In der Südsteiermark haben die heftigen Gewitter ein Todesopfer gefordert. In Oberpurkla (Bezirk Radkersburg) wurde ein Mann vom Blitz erschlagen, als er gegen 2.40 Uhr von einem Feuerwehrfest nach Hause ging. Seine Frau wurde ebenfalls verletzt.

Sonntagfrüh wurden mit Hubschraubern Such- bzw. Transportflüge gestartet, um mit den auf den Almen befindlichen Menschen Kontakt aufzunehmen.

Wassermassen in Vorarlberg
Wegen teils starker Unwetter haben auch die Feuerwehren in Vorarlberg in der Nacht auf Sonntag 42 Mal ausrücken müssen. Iin den meisten Fällen waren mit Wasser vollgelaufene Keller und Garagen auszupumpen. Zudem verzeichnete man kleinere Erdrutsche, mehrere Straßen wurden überflutet. Die Einsätze hätten sich großteils auf das Rheintal und das Montafon konzentriert. Verletzt wurde niemand.

Kein Testspiel FC Liverpool - Al Hilal
In Hohenems (Bezirk Dornbirn) überfluteten starke Regenfälle kurzzeitig mehrere Straßen, zwei Unterführungen mussten gesperrt werden. Auch in Götzis (Bezirk Feldkirch) wurde durch die Unwetter eine Straße unpassierbar, nachdem ein Kanal über die Ufer getreten war. Das für 19.00 Uhr angesetzte Testspiel des FC Liverpool gegen Al Hilal in Altach (Bezirk Feldkirch) musste wegen des Regens abgesagt werden, da das Spielfeld teilweise unter Wasser stand.

In Gaschurn (Montafon) waren die Niederschläge so stark, dass sie vom Kanalsystem nicht mehr aufgenommen werden konnten. Das Wasser drückte durch den Kanal in die Tiefgarage eines Hotels, die zeitweise bis zu 20 Zentimeter unter Wasser stand. Zudem ging in der Montafoner Gemeinde eine Mure ab, die einen Radweg verlegte.

Betrunkener brauchte Hilfe
Indirekt mit dem Schlechtwetter in Zusammenhang stand auch ein Einsatz der Feuerwehr Bludenz am Samstagabend. Diese musste einen 50-jährigen Mann aus einer misslichen Lage befreien. Der Betrunkene war die steile Uferböschung der Ill hinabgestiegen. Wegen seiner Alkoholisierung, der Nässe des Hangs und seines schlechten Schuhwerks konnte er selbstständig nicht mehr hochklettern und musste gerettet werden.

Regen auch in Salzburg
Das Unwetter hat auch im Salzburger Pinzgau und Pongau kleinere Vermurungen und Überschwemmungen ausgelöst. Laut Landeswarnzentrale standen 500 Feuerwehrleute im Einsatz. In Neukirchen (Pinzgau) trat die Salzach über die Ufer und beschädigte den Damm der Pinzgaubahn. Ein in Richtung Bramberg fahrender Nachtzug musste in Mittersill aus Sicherheitsgründen gestoppt werden. Die Fahrgäste stiegen in Taxibusse um. In Mittersill fehlten nur mehr zehn Zentimeter, dann wäre auch dort die Salzach über die Ufer gelaufen. Mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt.

Sintflut in Oberösterreich
Starkregen und Gewitter haben auch in Oberösterreich die Feuerwehren auf Trab gehalten. Verletzt wurde durch die Unwetter zwar niemand, bis etwa 1.00 Uhr mussten aber 160 Feuerwehren zu einer Vielzahl an Auspumparbeiten wegen überfluteter Straßen und Kellern, sowie von Blitzschlag verursachten Bränden. Gegen 1:00 Uhr früh begann sich die Wetterlage allmählich zu normalisieren.

Zwei Million Euro Schaden in Tirol
Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen hat der Hagel am Samstagnachmittag in einigen Gebieten Tirols teils massive Schäden an landwirtschaftlichen Flächen verursacht. Die Gesamthöhe beträgt mehr als 1,8 Million Euro, berichtete Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung. Betroffen sind vor allem Gemüse, Glashäuser, Grünland und Obst. Das Schadensgebiet erstreckt sich von Innsbruck bis Kitzbühel.

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