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Weltweite Angst

China-Virus: Kontrollen jetzt auch bei uns

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100 Fälle pro Tag in China. Erster Ausbruch in den USA. Kontrolle jetzt auch in Österreich.

Wuhan/Peking. Die Zahl der am neuartigen Coronavirus Erkrankten liegt bei über 500, an der Lungen- und Atemwegsinfektion sind bereits 17 Menschen gestorben. Mittlerweile wurden neben China auch Fälle in Südkorea, Thailand, Taiwan, Japan und den USA gemeldet.

Fest steht bisher: Alle Erkrankten waren zuvor in der zentralchinesischen Stadt Wuhan. So besuchte die in Thailand erkrankte Frau zuvor Verwandte in Wuhan, war auf einem Fisch- und Hühnermarkt. Der in den USA an der Lungeninfektion erkrankte Mann aus dem Bundesstaat Washington kehrte gerade von einem längeren Wuhan-Trip am Jang­tse-Fluss zurück.

Passagiere mit Symptomen werden in Wien jetzt geprüft

Super-Spreader. Das Coronavirus kommt von Fledermäusen (s. Interview). Inzwischen ist aber nachgewiesen, dass auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung möglich ist. Sämtliche Flughäfen in China werden verstärkt überwacht. Aber: Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest wächst die Gefahr einer Übertragung.

Am Flughafen Wien-Schwechat wurden jetzt die Kontrollen verschärft. Passagiere, die Krankheitssymptome aufweisen, werden vom medizinischen Personal des Flug­hafens wegen des Virusverdachts überprüft.

Austro-Arzt: »Sind für Kampf gegen Coronaviren gerüstet«

Wien. Stephan Aberle ist Professor im Zentrum für Virologie an der MedUni Wien.

ÖSTERREICH: Tausende Touristen aus China bereisen Österreich. Könnte sich das Coronavirus (2019-nCoV) auch bei uns ausbreiten?

Stephan Aberle: Dass es Einzelfälle bei uns geben könnte, ist nicht auszuschließen. Derzeit ist uns aber kein einziger Fall bekannt. Alle bisher Infizierten waren zuvor in der chinesischen Stadt Wuhan, wo die Krankheit auch ausgebrochen ist. Es gibt keinen direkten Flug Wuhan nach Österreich. Wir sind aber für den Kampf gegen das Virus gerüstet, sollte ein Fall auftauchen.

ÖSTERREICH: Woher kommt die neuartige Krankheit?

Aberle: Genetisch stimmt das Coronavirus zu über 80 Prozent mit dem SARS-Virus überein. Es könnte ursprünglich von Fledermäusen auf andere Tiere und dann auf Menschen übergesprungen sein. Bei SARS wurde das Virus von ­Zibetkatzen übertragen.

ÖSTERREICH: Die Zahl der Infektionen steigt. Wie ansteckend ist die Lungenkrankheit?

Aberle: So weit wir sehen, ist es sehr schwer, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wird.

Karl Wendl

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