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Krach um Entacher

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Entacher wieder da - Berufsheer: ÖVP warnt vor Probegalopp.

Punkt 7.30 Uhr trat der Generalstabschef an: Nachdem Edmund Entacher von der Berufungskommission im Kanzleramt in sein Amt eingesetzt worden war, meldete er sich – wie in ÖSTERREICH angekündigt – zum Dienst. Um gleich danach zum Kongress der Beamten zu fahren: Dort wurde Entacher als Held gefeiert, der den ungeliebten SPÖ-Minister in die Knie gezwungen hat. Hatte doch die Gewerkschaft öffentlicher Dienst die Rechtsvertretung Entachers finanziert.

Darabos: Weisung Nr. 226 gilt auch für Entacher
Darabos lässt indes nicht locker: Just zum Zeitpunkt, als Entacher bejubelt wurde, gab er ÖSTERREICH ein Interview: „Ich lasse mich nicht bremsen“: Er habe Entacher klargemacht, dass die Minister-Weisung Nummer 226 zur Einrichtung dreier sogenannter Pilotprojekte auch für ihn, Entacher, gilt.

Probegalopp bei den Panzergrenadieren
Die Weisung, die ÖSTERREICH vorliegt, enthält Sprengstoff: Sie verpflichtet den Generalstab zum Probegalopp für das Berufsheer. Konkret soll eine Einheit – im Gespräch ist die Panzergrenadierbrigade in Ried (OÖ) – ohne Präsenzdiener auskommen.

Bei der ÖVP ist Feuer am Dach, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner warnt Darabos vor einem „Bruch der Verfassung“, immerhin gelte ja noch die Wehrpflicht, und die ÖVP werde davon nicht abrücken.

Zum Rücktritt aufgefordert wurde Darabos von der ÖVP aus Koalitionsräson nicht. Dafür ließ ÖVP-Chef Michael Spindelegger aufhorchen: Er erwarte sich von Entacher, dass dieser seine Meinung nicht ändere und weiter für die Wehrpflicht eintrete.

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