Urteil

Lebenslang nach Mord an Ex-Partnerin

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Der Niederösterreicher wurde einstimmung schuldig gesprochen.

Montag um 8.25 Uhr verrät Staranwalt Peter Philipp am Landesgericht St. Pölten dem ÖSTERREICH-Reporter: „Ich habe schon 100 Mordverdächtige verteidigt, aber noch keinem empfohlen, sich schuldig zu bekennen. Heute gibt es eine Premiere.“ Sieben Minuten später flüstert sein Mandant Deshir Zikoli (33) im Schwurgerichtssaal 119, in dem heuer Inzest-Monster Josef Fritzl zu lebenslanger Haft verurteilt wurde: „Schuldig.“

Anklage
Mit dem Bekenntnis sind alle Schlupfwinkel (Totschlag, Körperverletzung mit Todesfolge) zu. Fritzl-Richterin Andrea Humer, die auch das Verfahren gegen den gebürtigen Kosovo-Albaner souverän leitet, nimmt’s ohne sichtbare Reaktion. Dann trägt Fritzl-Staatsanwältin Christiane Burkheiser die Anklage vor. Und jeder Satz klingt wie eine Mahnung für Multikulti-Romantiker.

Leidensweg
Maturantin Barbara L. aus Kirchstetten war 20, als sie sich in den zwei Jahre älteren Zuwanderer Deshir verliebte. Er war der erste Mann ihres Lebens - und der letzte. Denn elf Jahre später brachte er sie durch einen angesetzten Pistolenschuss in den Hinterkopf um.

Versager
Dazwischen lag eine Lebensgemeinschaft, in der Barbara nur draufzahlte. Finanziell, denn der Partner, Maler und Anstreicher von Beruf, führte einen Betrieb in Konkurs, für den auch sie gebürgt hatte (450.000 Euro Schulden). Und seelisch, weil sich der Moslem bald als übler Macho erwies und trotz zwei Kindern - Eric (8) und Belinda (5) – jeden Halt verlor.

Die Tat
Als Deshir im Sommer 2008 straffällig wurde, hatte Barbara endlich genug. Sie zog mit den Kindern zu ihren Eltern. Am 23. Oktober lauerte ihr der verlassene Versager dort auf – und richtete sie hin, während Sohn und Tochter im Nebenzimmer spielten. Dann stürmte er aus dem Haus und stellte sich zwei Stunden später selbst.

Bei der Schilderung der Tat versagt dem Angeklagten schluchzend die Stimme: „Sie wollte mir die Kinder wegnehmen.“ Aber er hat keine Träne, als die Richterin Erschütterndes aus dem Akt vorträgt: Die Kleinen haben ihre ermordete Mutter gefunden. Belinda fragte Polizisten: „Warum hat Mama keinen Kopf mehr?“ Ihr Bruder erkundigt sich seither immer wieder bei den Großeltern: "Hat ein Gefängnis viele Türen, damit Papa sicher nicht raus kann?“

Urteil des Schwurgerichts nach kurzem Prozess: lebenslang. Verteidiger Philipp hatte auf mildernde Umstände gehofft (Geständnis) und ging in Berufung.

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