Der 26-Jährige verrichtete außerdem seine Notdurft in der Sakristei - Urteil nicht rechtskräftig.
Ein 26-jähriger Steirer ist am Donnerstag im Grazer Straflandesgericht wegen Vergewaltigung zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Er soll sich in einer weststeirischen Kirche an einer 58-Jährigen, die geistig beeinträchtigt ist, vergangen haben. Der Mann erklärte, es sei alles freiwillig passiert. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Teilgeständnis
Der Beschuldigte schilderte, wie er die Nacht durchgezecht und dann einfach in eine Kirche gegangen war, um seine Notdurft in der Sakristei zu verrichten. Anschließend soll er die 58-Jährige, die auf den Beginn der Sonntagsmesse wartete, vergewaltigt haben. Als der Mesner dazukam, wurde dieser vom Beschuldigten bedroht: "Ich leg' dir eine auf", soll er gesagt haben.
Zur Drohung war der Angeklagte geständig, zum Rest nicht. Der Angeklagte gab an, die Frau vor der Kirche gefragt zu haben, ob sie Sex wolle. "Ist das Ihre übliche Art, Passantinnen anzusprechen, die doppelt so alt sind wie Sie?", fragte der Richter. "Ja", kam die Antwort. "Wir leben in verschiedenen Welten, darum frage ich das so genau", erläuterte Wolf, der auch fassungslos darüber war, dass jemand in einer Kirche einfach hinmacht.
Schizomanie
Zwei Zeugen brachten nicht viel Licht in die Sache, weil sie "eigentlich nichts gesehen" haben, wie sie angaben. Der psychologische Sachverständige bescheinigte dem Opfer Schizomanie, eine Störung im Denken und Wahrnehmen. Die Frau habe "eine wenig selbstsichere, ängstliche Persönlichkeit".
Der Schöffensenat verurteilte den 26-Jährigen zu sechs Jahren Haft. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit.