US-Geheimdienst installierte am IZD-Hochhaus in Donaustadt eine Abhöranlage.
In den obersten Geschoßen und auf dem Dach des IZD-Towers in Wien-Donaustadt betreibt der US-Geheimdienst NSA eine Abhörstation. Das zeigt eine dem ORF zugespielte Fotoserie. Auf dem Dach des Wolkenkratzers - in 130 Metern Höhe - befindet sich ein als Wartungsbau getarntes Häuschen, das direkt auf die UNO-City ausgerichtet ist. Bei dem Häuschen handelt es sich laut FM4-Journalist Erich Möchel um denselben Aufbau wie auf dem Dach der US-Botschaft am Alsergrund.
Geheime Anlage
Die Anlage ist vom Rest des Daches durch Stahlgitter getrennt und mit Kameras überwacht. Der abgesperrte Bereich ist nur über eine Treppe zu erreichen, die Lifte des IZD-Towers erreichen das kleine Geheim-Häuschen nicht. Die Hütte selbst dürfte klimatisiert sein - entweder, um bemannten Betrieb zu ermöglichen oder um die empfindliche Eletronik auf dem Dach vor Hitze zu schützen.
Foto: Nomen Nescio / CC BY-SA 2.0 AT
Die Anlage auf dem IZD-Tower ist nicht die einzige US-Abhörstation in Wien. In einer US-Villa in Pötzleinsdorf und in der US-Botschaft selbst sollen ähnliche Horchposten installiert sein. Die zahlreichen Antennen des Häuschens auf dem Dach des IZD-Towers hätten eine optimale Funkverbindung sowohl nach Pötzleinsdorf als auch zur US-Botschaft und eignen sich zu internen Kommunikation, etwa für Personenschützer oder Agenten. Aufgrund der räumlichen Nähe zur UNO-City (100 Meter Luftlinie) würde sich die Anlage zum Abfangen von Signalen aus verwanzten Räumlichkeiten eignen, meint Möchel.
Die obersten drei Stockwerke des IZD-Towers sind seit der Fertigstellung 2001 an die US-Vertretung bei den Vereinten Nationen vermietet. Auf der Anzeigetafel im Erdgeschoss scheint jedenfalls keine US-Vertreung als Mieter auf.
