31. 1.

Letzte Chance für BP-Kandidat Fiedler

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VP-Granden wollen Franz Fiedler als unabhängigen Präsidentschafts-Kandidaten aufstellen.

VP-Verzicht. Offiziell „überlegt“ die ÖVP noch, ob sie einen eigenen Kandidaten gegen Bundespräsident Heinz Fischer aufstellen soll. Hinter den Kulissen ist die Entscheidung freilich längst gefallen: VP-Chef Josef Pröll wird auf einen VP-Kandidaten bei der Wahl im April verzichten. Ein Umstand, den ein Gros der VP-Landeshauptleute und der Wirtschaftskammer sehr begrüßt.

Strategie. Allen Schwarzen ist das Nicht-Antreten gegen Fischer freilich nicht so genehm. Vor allem Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll ist „not amused“, dass die ÖVP „als staatstragende Partei“ auf so „eine wichtige Wahl“ verzichte. Pröll, der Onkel des Vizekanzlers, überlegt nun gemeinsam mit anderen VP-Granden, ob sie nicht als Drahtzieher im Hintergrund einen „unabhängigen“ Kandidaten gegen Fischer ins Rennen schicken sollen. Diese VP-Strategen wollen schließlich nicht der FPÖ (siehe unten) das Feld alleine überlassen. Favorit dieser schwarzen Gruppe ist Ex-Rechnungshofpräsident Franz Fiedler. Der trockene Anti-Korruptionskämpfer ist schließlich ÖVP-Mitglied und wäre sehr an einer Kandidatur interessiert. Bereits bei der letzten Präsidentschaftswahl 2004 hatte Fiedler antreten wollen.

Strache will nun selbst in den BP-Ring

Taktik. So mancher Verfasser holpriger Reime träumt von der niederösterreichischen blauen Ober-Mutter Barbara Rosenkranz als FP-Bundespräsidentschaftskandidatin. Die FPÖ-Spitze um Heinz-Christian Strache hat allerdings nur enden wollende Lust darauf, rund drei Millionen Euro für einen Rosenkranz-Wahlkampf bereitzustellen. Straches Haupt-Interesse gilt schließlich der Wiener Gemeinderatswahl im Herbst. Blaue Strategen wollen nun Strache selbst als Gegen-Kandidaten zu Fischer aufstellen. Allerdings nicht, weil Strache und Co. ernsthaft glauben, dass sie auch nur minimalste Chancen gegen Fischer hätten, sondern zwecks PR.

Werbung. Strache würde dann wochenlang eine enorme Publicity erreichen – vor allem falls es keine weiteren Kandidaten gebe. Das Risiko ist freilich auch groß: Sollte Strache gegen Fischer nicht mal 20 Prozent erreichen, wäre er vor der Wien-Wahl ziemlich beschädigt ...

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