ORF-Wahlkampf

Wrabetz tritt wieder als ORF-Chef an

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Anfang April sagt Wrabetz "Ja". ORF-Chef will SP-VP-Personalpaket.

Für den 6. April hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz 200 seiner Führungskräfte zu einer Klausur geladen. Und prompt wurden am Künigl­berg Spekulation laut, dass Wrabetz dort seine Wiederkandidatur bekannt geben werde. Ein Irrtum.

ÖSTERREICH-Recherchen zeigen, dass der ORF-Chef bereits in wenigen Tagen, also vor dem Führungstreffen im ORF-Zentrum, sagen will, dass er "für die ORF-Geschäftsführung" antreten wolle.

Grasl unterstützt Wrabetz’ Kandidatur
Aus derzeitiger Sicht ist Wrabetz jedenfalls Favorit bei der ORF-Geschäftsführungswahl am 9. August. Die SPÖ trommelt bereits seit Monaten, dass sie für eine neuerliche Periode Wrabetz’ am Küniglberg sei. Gegen Wrabetz ist allerdings die ÖVP – die überlegt, einen Gegenkandidaten ins Rennen zu schicken.
Das will der geschickte Taktiker der Macht, Wrabetz, nun drehen. Im Hintergrund hilft ihm dabei sein kaufmännischer ­Direktor Richard Grasl. Der Ex-Chefredakteur des Landesstudios Nieder­österreich dürfte Wrabetz auch die Stimmen einiger VP-ORF-Stiftungsräte einbringen, mutmaßen ORF-Insider. Dafür soll Grasl auch in der nächsten ORF-Geschäftsführung wieder ORF-Finanzchef und Wrabetz’ Stellvertreter sein.

ORF-Direktorium wird 
nach der Wahl verkleinert
Wrabetz wird das nächste ORF-Direktorium verkleinern: Künftige Info- und Programmchefin in Personalunion soll dann die Wiener ORF-Landesdirektorin Brigitte Wolf werden – sie gilt als SPÖ- und ÖVP-kompatibel.

Betriebsrat soll technischer Direktor werden
Der derzeitige ORF-Radiodirektor Karl Amon soll auch nach der Wahl wieder über das Radio amtieren. Neuer technischer Direktor soll der Betriebsrat Michael Götzhaber werden, der die Stimmen von vier weiteren ORF-Stiftungsräten (Betriebsräte) bringen soll.

In diesen Planspielen wäre kein Posten für FPÖ und BZÖ vorgesehen. Sie könnten mit einigen VP-Stiftungsräten den ORF-Onlinedirektor Thomas Prantner bei einer Kandidatur gegen Wrabetz unterstützen. Denn für ihn hat Wrabetz keinen Job mehr vorgesehen.

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