Nach Lungenembolie

Fekter macht jetzt den Vizekanzler

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Josef Pröll mit Kanzler Faymann in SMS-Kontakt.

Sie will sich nicht in den Vordergrund stellen – und wird auch heute, Dienstag, nicht mit Kanzler Werner Faymann das Ministerrats-Pressefoyer bestreiten. Doch Innenministerin Maria Fekter hat für den an einem Lungeninfarkt laborierenden Josef Pröll die Geschäfte übernommen. Sie vertritt Pröll im Ministerrat offiziell.

Schon bisher war Fekter Regierungskoordinatorin und somit als eine Art "Super-Nanny" für streitende Koalitionspolitiker unterwegs. Zudem ist Fekter als VP-Vizechefin mit Parteiangelegenheiten befasst. Heute bei der Atom-Sondersitzung übernimmt indes Umweltminister Niki Berlakovich Prölls Part auf der Regierungsbank.

Pröll telefoniert und verschickt auch SMS
Doch Pröll will – allen Appellen zum Trotz, endlich Ruhe zu geben und sich auszuspannen – auch vom Krankenbett in der Innsbrucker Uni-Klinik aus die Zügel nicht aus der Hand geben: Er telefoniere vom Krankenbett aus. Im Kanzleramt weiß man zudem zu berichten, dass der ÖVP-Chef mit Bundeskanzler Werner Faymann in stetem SMS-Kontakt ist.

Die Entlassung Prölls aus der Klinik ist übrigens für Donnerstag geplant – allerdings muss sich der 43-Jährige davor am Mittwoch einer medizinischen Generaluntersuchung unterziehen. ÖVP-Insider berichten, dass Prölls Lungenembolie eine späte Nachwirkung einer Operation an der Achillessehne sei – und eher wenig mit der ungeheuren Arbeitsbelastung zu tun habe.

In Brüssel beim Rat der EU-Finanzminister wurde Pröll übrigens von SPÖ-Staatssekretär Andreas Schieder vertreten. In der Zwischenzeit übernahm VP-Staatssekretär Reinhold Lopatka seine Wiener Termine. Das Staatssekretärs-Duo wird auch am Donnerstag die heiklen Verhandlungen über den Finanzrahmen 2015 starten – aller Voraussicht nach noch ohne Pröll. Der muss sich erholen, wird aber wohl weiter per SMS in der Politik mitmischen.

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