Wahl in Graz

Kantersieg für Stadt-Chef Nagl

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Der Grazer ÖVP-Bürgermeister Nagl feiert einen Wahltriumph. Schwarz-blau ist jetzt möglich.

Er war bei der Stimmabgabe hochnervös, aber am Ende feierte er einen Wahltriumph. Die ÖVP des Langzeitbürgermeisters Siegfried Nagl ging als die große Siegerin aus der Gemeinderatswahl 2017 hervor. Nagls Schwarze kommen laut ORF-Hochrechnung (inkl. Wahlkartenprognose) auf 38,2 % – ein Plus von 4,5 Punkten.

Kantersieg für Stadt-Chef Nagl
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Nagl wird also Bürgermeister bleiben. Der VP-Politiker hatte seinen Abgang für den Fall angekündigt, dass es in seiner Stadt eine rot-rot-grüne Mehrheit geben sollte.

KPÖ-Plus. Doch genau diese geht sich nicht aus: Zwar legte auch die KPÖ von Elke Kahr zu: 20 %. Es wird aber nichts mit der ersten KPÖ-Bürgermeisterin einer Landeshauptstadt, weil die Grünen und vor allem die SPÖ verloren.

FPÖ-Koalition? Die FPÖ kommt auf Platz 3: Stadtrat Mario Eustacchio legte auf knapp 16 % zu, allerdings blieb ihm der Sprung über die 20 % verwehrt. Zwar hat Nagl im Vorfeld eine Zusammenarbeit mit den Blauen skeptisch gesehen. Da es sich mit der SPÖ allein aber nicht ausgeht, ist Schwarz-Blau durchaus möglich.

Neos-Erfolg. Kleiner Erfolg für die Neos: Sie kommen mit 4 % in den Gemeinderat.

SPÖ stürzte brutal ab – auch Grüne klar im Minus

Dass die Grünen gestern die SPÖ überholt haben, ist nur ein kleiner Trost – denn auch sie haben verloren. Doch der Absturz der Sozialdemokraten in ihrer einstigen Hochburg ist brutaler: Platz 5, nur 10,1 % – ein Minus von 5,2 Punkten. Der neue SP-Chef Michael Ehmann konnte nicht punkten. Das Desaster in der zweitgrößten Stadt des Lands ist aber auch ein Rückschlag für Kanzler Kern der in Graz selbst wahlkämpfte.

Kantersieg für Stadt-Chef Nagl
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Hier finden Sie den LIVE-Ticker zum Nachlesen

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 19:16

Das vorläufige Endergebnis (ohne Briefwahl)

Das vorläufige Endergebnis ohne Briefwahl für die Grazer GR-Wahl liegt vor: ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl gewann mit 37,66 Prozent deutlich, KPÖ-Vizebürgermeisterin Elke Kahr hielt Platz 2 mit 20,39 Prozent und FP-Stadtrat Mario Eustacchio sicherte sich mit 16,28 Prozent den 3. Platz. Grüne und SPÖ lagen mit 10,22 bzw. 10,09 Prozent gleich auf. Die NEOS schafften den Einzug mit 3,84 Prozent.

Am Montag werden noch die 13.626 Wahlkarten ausgezählt, die immerhin 6,11 Prozent der Wahlberechtigten ausmachen. Dann wird sich auch entscheiden, ob es die SPÖ oder die Grünen auf den vierten Platz schaffen. Die Piraten werden in der kommenden Gemeinderatsperiode nicht mehr im Stadtparlament vertreten sein.

 19:12

Interview mit FPÖ-Eustacchio

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 19:08

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 19:07

In der aktuellen Hochrechnung inklusive Briefwahl kommt die ÖVP mit 38,2 Prozent (+4,5) auf 19 Mandate (plus 2) und drei Sitze im Stadtsenat. Die KPÖ bleibt fast unverändert klar Zweite mit 20,0 (+0,1), zehn Mandaten und einem Regierungssitz. Die FPÖ wird mit 15,8 Prozent (+2,0) Dritte mit unverändert sieben Mandaten und einem Regierungssitz. Die Grünen verlieren leicht (-1,7) auf 10,5 Prozent und ein Mandat auf fünf, halten aber ihren Regierungssitz. Die SPÖ rutscht mit 10,1 (-5,2) auf Platz fünf ab, verliert zwei Mandate auf fünf, dürften aber ihren Regierungssitz halten können. Die Piraten fliegen aus dem Gemeinderat, dafür ziehen die NEOS mit 4,0 Prozent und laut letzter Hochrechnung gleich zwei Mandaten in den Gemeinderat ein.

 19:06

NEOS könnten zwei Mandate schaffen

Die NEOS könnten gleich mit zwei Mandaten in den Grazer Gemeinderat einziehen und die FPÖ dafür mit sieben am alten Stand bleiben. Das zeigte zumindest die SORA/ORF-Hochrechnung bei einem Auszählungsgrad von 99 Prozent gegen 19.00 Uhr. Diese Hochrechnung enthält schon die Briefwahlstimmen, die erst am Montag ausgezählt werden. Das vorläufige Endergebnis könnte deshalb etwas anders aussehen.

 18:51

Strache: "Positiver Schritt"

Trotz schwieriger Ausgangslage habe man "schöne Stimmengewinne" erreicht, zeigte sich auch FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache in einer Aussendung erfreut. Damit sei ein "weiterer positiver Schritt" hin zu den Landtagswahlen gelungen. "Der Aufwärtstrend der FPÖ bestätigt sich auch in Graz, während Rot und Grün die großen Wahlverlierer sind", meinte Strache.

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 18:36

FPÖ zufrieden

FPÖ-Spitzenkandidat Mario Eustacchio hat sich über den Stimmenzuwachs von rund drei Prozentpunkten gegenüber der APA zufrieden gezeigt. Angepeilt war jedoch die 20-Prozent-Marke. "Wir nehmen es sportlich: Wir haben zwar nicht Silber gemacht, sondern Bronze, doch ich bin zufrieden". Aus seiner Sicht wurden vonseiten der FPÖ im Wahlkampf keine Fehler gemacht: "Wir sind unserer Linie treu geblieben, wir haben alles richtig gemacht und zugewonnen", zeigte sich Eustacchio überzeugt. Stimmen habe vor allem eine Umfrage gekostet, die eine KPÖ-Bürgermeisterin in Aussicht stellte. "Da hat die ÖVP noch einmal zugelegt", so Eustacchio.

Überrascht zeigte sich der FPÖ-Spitzenkandidat über den Zugewinn der ÖVP: "Bei den Grünen und der SPÖ waren die Stimmenverluste nicht überraschend. Die ÖVP aber ist am ganzen finanziellen Desaster der Stadt schuld. Ich verstehe nicht, wie man diese Arbeit auch noch belohnen kann", hob Eustacchio hervor.

 18:29

SPÖ-Ehmann bleibt

SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ehmann räumte ein, dass ein Minus "natürlich enttäuschend" sei. "Es war einfach zu kurz Zeit." Auf die Frage, ob er bleibe, meinte er: "Ja, selbstverständlich." Die vorgezogene Neuwahl aufgrund des geplatzten Budgets sei "nicht sehr hilfreich" gewesen. "Eine ausreichende Profilierung war nicht möglich", konstatierte er. Auf die Frage, ob er weitermachen wolle, antwortete Ehmann "ja sicher".

Er bekam Rückendeckung von Landeschef Michael Schickhofer: Das Abschneiden der Stadtpartei sei zwar enttäuschend, er stehe aber trotz Verlusten zum Grazer Parteichef: "Jetzt braucht es Stabilität in Graz", er gehe davon aus, dass Ehmann bleibe, sagte Schickhofer der APA. Man müsse sich nun das Ergebnis "sehr genau anschauen", aber es sei "zur Kenntnis zu nehmen". Die Grazer SPÖ sei seit Jahren in einer "schwierigen Situation", räumte Schickhofer ein. Aber Ehmann habe sich seit der Übernahme der Partei im Vorjahr "auch richtig rein gehaut". Es sei jedenfalls gute Tradition der Landespartei, sich nicht so sehr in die Belange der Stadtpartei zu mischen.

 18:27

KPÖ-Kahr "überglücklich"

Nicht nur ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl freute sich am Sonntag über das Ergebnis der Graz-Wahl, auch KPÖ-Spitzenkandidatin Elke Kahr war hoch zufrieden. SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ehmann denkt trotz des saftigen Minus nicht an Rücktritt - und FPÖ-Chef Mario Eustacchio nahm es "sportlich", dass er sein Wahlziel verfehlte.

kahr.jpg © APA

"Ich freu mich riesig, ich bin überglücklich", sagte Kahr vor Journalisten. Man habe die Ziele, zweitstärkste Kraft und vor der FPÖ zu bleiben, erreicht. Jetzt sei die stimmenstärkste Partei am Zug, auf die anderen zuzugehen. "Ich bin gesprächsbereit und offen für jedes Gespräch. Wir haben ja niemanden von Gesprächen ausgeschlossen", betonte Kahr mit Blick auf Ansagen Nagls. Auf die Frage, ob sie sich klarere Verhältnisse gewünscht hätte, meinte sie, Wahlergebnis müsse man immer akzeptieren. Wichtig sei, dass die KPÖ gestärkt sei.

 18:08

Überglücklicher Nagl mit "tiefster Dankbarkeit"

- ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl hat mit "tiefster Dankbarkeit" auf das Wahlergebnis reagiert. Er sei dankbar, "dass Menschen mir wieder das Vertrauen ausgesprochen haben": "Ich weiß, was das für eine Verantwortung bedeutet." LH Hermann Schützenhöfer (ÖVP) meinte: "Heute ist der Tag des Siegfried Nagl."

nagl.jpg © APA

In den nächsten Wochen wird noch sehr viel zu tun sein, eine Regierung zusammenzustellen, die für Graz arbeitet", sagte Nagl, während er seine Frau eingehängt am Arm mit vor die Presse nahm. Er meinte, es freue ihn deshalb besonders, weil er nicht zum ersten, nicht zum zweiten oder zum dritten Mal antrat, sondern schon zum vierten Mal. Zuerst wolle er nun abwarten, was am Montag die Briefwahlkarten ergeben, erst danach wolle er sich mit allen anderen Fraktionen treffen. Näheres könne er noch nicht sagen, weil das Endergebnis erst am Montag vorliegen werde. Er betonte aber, dass er bereits im Vorfeld gesagt habe, dass er mit der KPÖ eher nicht mehr zusammenarbeiten werde.

 17:45

Mitterlehner gratuliert

Der ÖVP-Chef gratulierte Nagl per Aussendung. "Siegi Nagl steht für konsequente, verantwortungsvolle Politik. Die Grazerinnen und Grazer haben diesen verlässlichen, bürgerlichen Weg heute bestätigt. Ich gratuliere Bürgermeister Siegi Nagl und seinem Team zu diesem herausragenden Ergebnis"

 17:31

Strache gratuliert

 17:26

Neue Hochrechnung

ÖVP: 38,2%

KPÖ 19,9%

FPÖ: 16,1%

Grüne: 10,4%

SPÖ: 10,1%

NEOS: 3,8 %

 17:20

Grüne verlieren

Die Grünen verlieren um rund 2% der Stimmen belegen wohl knapp vor der SPÖ Platz 4. Das bedeutet 5 Mandate und keinen Regierungssitz.

 17:11

Neue Hochrechnung

Unbenannt-1.jpg © Stadt Graz

 17:06

Die Schwankungsbreite beträgt nur 1,2%. Am Ergebnis wird sich also nicht mehr viel ändern.

 17:02

Erfolg für NEOS

Die NEOS ziehen damit in den Gemeinderat ein, die Piraten fallen raus.

 16:58

FPÖ mit leichtem Plus

Die Freiheitlichen legen nur knapp zu und liegen hinter der KPÖ. Zusammen mit der ÖVP würde man aber über eine Mehrheit verfügen.

 16:57

Debakel für SPÖ

Die Sozialdemokraten kommen nur auf 10,5% und belegen nur Platz 5.

 16:55

Sieg für Bürgermeister Nagl

Siegfried Nagl konnte sich kalr durchsetzen und kommt auf rund 37% der Stimmen. Die ÖVP legte damit klar zu.

 16:55

Niedrige Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung lag bei nur 56, 3%

 16:52

Die Hochrechnung im Detail

SPÖ 10,5 (-4,8 Prozentpunkte)

ÖVP 37,8 (+ 4,1)

FPÖ 16,5 (+2,8)

Grüne 10,5 (-1,6)

KPÖ 19,6 (-0,2)

Pirat 1,0 (-1,7)

Neos 3,6

 16:50

ÖVP vorne

Die 1. Hochrechnung ist da. Die ÖVP kommt auf 37,8&.

 16:48

Die Spannung steigt, in wenigen Minuten soll die erste Hochrechnung vorliegen.

 16:27

1. Hochrechnung in Kürze

Etwa um 16:45 Uhr soll es die 1. Hochrechnung geben. Ein vorläufiges Endergebnis ist zwischen 18 und 19 Uhr zu erwarten.

 16:15

Die Ausgangslage

Bei der Gemeinderatswahl im November 2012 erreichte die ÖVP mit Bürgermeister Nagl mit einem Minus von 4,63 Prozentpunkten 33,74 Prozent (17 Mandate). Die KPÖ legte mit einem Plus von 8,68 Prozentpunkten auf 19,86 Prozent zu (10). Die SPÖ kam mit minus 4,43 Prozentpunkten auf 15,31 Prozent (7). Die FPÖ schaffte mit einem Zuwachs von 2,9 Prozentpunkten 13,75 Prozent (7). Die Grünen verloren 2,42 Prozentpunkte und kamen auf 12,14 Prozent (6). "Pirat" Philip Pacanda zog mit 2,7 Prozent in den Gemeinderat ein (1). Die Wahlbeteiligung lag bei 55,47 Prozent (2008: 52,76 Prozent).

 16:02

Wahllokale geschlossen

In Graz haben am Sonntag um 16.00 Uhr die Wahllokale zur Gemeinderatswahl 2017 geschlossen. Damit hat auch die Auszählung der Stimmen zur Gemeinderatswahl, zu den Bezirksvertretungen und zum Migrantenbeirat begonnen. Ein vorläufiges Endergebnis dürfte zwischen 18.00 und 19.00 Uhr vorliegen. Das offizielle Endergebnis mit den Stimmen der Briefwahl wird am Montag am Abend vorliegen.

 14:55

Kahr: "Jetzt ist eh alles gelaufen"

KPÖ-Chefin und Vizebürgermeisterin Elke Kahr wählte am Sonntag früh am Vormittag im Bezirk Gries in einer Schule, ebenso wie FPÖ-Stadtrat Mario Eustacchio im Bezirk Waltendorf. SPÖ-Chef und Stadtrat Michael Ehmann schritt im nordöstlichen Stadtbezirk Gösting zur Urne.

Kahr gab sich zuversichtlich, aber heute könne man ohnehin nichts mehr tun: "Jetzt ist eh alles gelaufen", sagte sie.

graz.jpg © APA

 14:50

Nagl wählte "nervös wie immer"

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) zeigte sich bei der Stimmabgabe "nervös wie immer". Er wünsche sich als Ergebnis der Wahl, dass eine "stabile" Koalition machbar sei und hoffe auf Partner, "die mit mir wirklich etwas bewegen wollen".

Nagl wählte am Sonntag in der Früh als erster der Spitzenkandidaten im Gasthaus Brandhof in der Innenstadt. "Die Sonne scheint, die Vogerl zwitschern", gab er sich beim Eintreffen gegenüber den wartenden Journalisten durchaus gut gelaunt. Aber, räumte der Bürgermeister ein: "Ich bin nervös wie immer."