Politik-Insider

Nach Platz 2 will FPÖ jetzt Kanzleramt

Teilen

Historische Zugewinne in Niederösterreich beflügeln jetzt FP-Chef Kickl.

Wien/St. Pölten. Es ist ein blauer Triumph, der jetzt auch im Bund keinen Stein auf dem anderen lassen soll, zumindest wenn es nach der FPÖ geht.

Die Blauen betonen zu Recht, dass FPÖ-Spitzenkandidat Landbauer mit seinem Wahlsieg ein Resultat eingefahren hat, das die Blauen in Niederösterreich nicht einmal zu den stärksten Zeiten von Jörg Haider oder Heinz-Christian Strache erreicht hatten.

Landbauer hat immerhin rund zehn Prozentpunkte dazugewonnen und Platz zwei geholt.

Die Rache: Alle Wähler von Kurz wieder zurückgeholt

Die FPÖ hat freilich im schwarzen Kernland schlechthin auch einen Abrechnungswahlkampf mit der ÖVP an sich geführt. Das sei die ultimative Rache von FPÖ-Chef Herbert Kickl am „System Sebastian Kurz“. Seine Partei habe „alle Wähler, die Kurz 2019 von uns geholt hatte, wieder zurückerobert“. In der blauen Welt hofft man, dass das „schwarze Desaster“ auch der Anfang vom Ende der VP-Grün-Regierung sein könnte.

Die Optionen: Liebelei mit den Roten startet

In der Kickl-FPÖ ist die Wut auf die ÖVP freilich seit dem Platzen der türkis-blauen Koalition und seiner Entlassung als Innenminister grenzenlos. Zudem hatte der FPÖ-Chef immer schon eine rot-blaue Koalition präferiert. Eine rot-blaue Koalition – vor der die ÖVP in den letzten Wochen massiv gewarnt hatte, um Wähler zu mobilisieren – geht sich trotzdem nicht aus. Aber: Die Blauen wollen den roten cordon sanitaire gegen sich nun aufbrechen. In der SPÖ gibt es tatsächlich Kreise, die sich das auch wünschen.

Der Kanzlerplan: Kickl startet Kampf um Platz 1

Kickl hat jetzt jedenfalls nur noch ein Ziel: Er will bei Nationalratswahlen Platz eins erobern. Die Niederösterreich-Wahl und das horrible Abschneiden der ÖVP – auch der SPÖ – bringen ihn wohl einen Schritt näher zum Ballhausplatz. In der FPÖ will man Kickl jetzt im Stil „entradikalisieren“. Ob das gelingt?

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.