Bundespräsident lotet in vielen Gesprächen aus, ob sich ÖVP und SPÖ nach der Wahl zu einer Koalition finden könnten.
Dass Bundespräsident Alexander Van der Bellen kein gesteigertes Interesse hat, einen möglichen blauen Kanzler Herbert Kickl anzugeloben, ist ein offenes Geheimnis.
VdB will keinen "Kanzler" Kickl
Immerhin hatte Van der Bellen sogar hoch offiziell erklärt, dass er Kickl auch als Nummer eins nicht zwangsläufig den Regierungsbildungsauftrag geben müsste. Und, dass Mehrheiten auch gegen eine theoretische Nummer eins möglich wären.
Sondierungsgespräche über Comeback von Schwarz-Rot
Im Hintergrund ist der Bundespräsident laut SPÖ- und ÖVP-Politikern sogar noch viel aktiver in dieser Mission unterwegs.
Dabei habe er bereits intensiv mit Landeshauptleuten beider Couleur sondiert, ob diese zwei einstigen Koalitionspartner wieder zueinanderfinden könnten.
FPÖ buhlt um die ÖVP, die redet mit SP über Koalition
Achse zu den Landeshauptleuten
Insbesondere soll er bei Kärntens Peter Kaiser, aber auch Wiens Michael Ludwig und ihrem schwarzen Landeshauptmannkollegen Christopher Drexler – alle drei Herren gelten als Befürworter eines Comebacks einer Regierung aus SPÖ und ÖVP – nachgefragt haben, wie es denn nun um die Beziehung dieser lange zerstrittenen Parteien bestellt ist.
Sozialpartner mit an Bord
VdB versuche auch bei anderen Landeshauptleuten und den Sozialpartnern – etwa ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer – die Stimmung auszuloten und soll mehr oder minder offen gesagt haben, dass er solch eine Regierung nach einer Wahl präferieren würde.
Die Rolle von Bures und Sobotka
Selbiges dürfte er auch SP-Nationalratspräsidentin Doris Bures und VP-Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka signalisiert haben. Van der Bellen dürften die jüngsten Berichte über mutmaßliche blaue Verbindungen zu Kreml und russischen Spionen erneut bestärkt haben, diese Alternative zu forcieren.