Ex-BZÖ- & Ex-Bundesliga-Chef heute wegen Betrugsverdachts vor Gericht.
„Ich werde heute meine Unschuld beweisen“, so Westenthaler zu ÖSTERREICH. In privaten Gesprächen ist er deutlicher: Noch nie habe er so schwere Tage durchgemacht. Heute steht der Ex-Politiker wegen des Verdachts der Untreue und des schweren Betrugs in Wien vor Richter Wolfgang Etl. Strafmaß bei Schuldspruch: ein bis 10 Jahre Haft.
Anklage wirft Westenthaler Täuschung vor
■ Bundesliga-Skandal: Eine Million Euro Steuergeld war für den Fußball-Nachwuchs bestimmt – laut Staatsanwaltschaft soll Westenthaler das Geld als Bundesligavorstand aber zweckwidrig für die Tilgung von Schulden verwendet haben. Laut Anklage habe Westenthaler alle getäuscht und nie im Sinn gehabt, es für Nachwuchsarbeit zu verwenden. Westenthaler bestreitet das, hat eine Homepage Bundesligawahrheit.at ins Netz gestellt: „Ich habe damals nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und mir nichts zu Schulden kommen lassen.“
■ Werbeagentur Orange. Es geht um einen Deal der BZÖ-Werbeagentur Orange mit den Lotterien: Ein „Gutachten“ hatte 300.000 € – und damit das 20-Fache des tatsächlichen Wertes – gekostet. Westenthaler und dem früheren Lotto-General Leo Wallner wird Untreue vorgeworfen (für alle gilt die Unschuldsvermutung). Allerdings: Wallner ist erkrankt, Richter Etl dürfte sein Verfahren ausscheiden.
Spannend auch die Zeugenliste: Neben Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel ist u. a. auch Frank Stronach geladen. Das Urteil ist nach acht Verhandlungstagen am 4. Dezember geplant.
(gü)
