Wer All-Inclusive bucht, möchte sich keine Gedanken über Rechnungen oder den Geldbeutel machen. Einfach ankommen, entspannen und sich den ganzen Tag verwöhnen lassen. Doch lohnt sich das Rundum-Sorglos-Paket wirklich für jeden – oder profitieren am Ende doch nur die Hotels?
All-you-can-eat, Drinks ohne Limit und Sonne – klingt nach dem perfekten Urlaub, oder? Doch Vorsicht: Nicht für jeden zahlt sich ein All-Inclusive-Paket wirklich aus. Während einige Gäste mit Eis, Pommes und Bier ein echtes Schnäppchen machen, zahlen andere drauf – ohne es zu merken. Hotel-Insider und Gastroexperte Michael Bauer verrät, für wen sich der Rundum-sorglos-Urlaub wirklich lohnt und mit welchen Tricks Hotels trotzdem auf ihre Kosten kommen.
All-Inclusive lohnt sich – aber nicht für alle
Hotel- und Gastroexperte Michael Bauer kennt die Branche seit Jahren. Er berät große Hotelanlagen weltweit und weiß, wann sich ein All-Inclusive-Angebot für die Gäste tatsächlich rechnet. Im Gespräch mit BuzzFeed News Deutschland bringt er es auf den Punkt: „Die Rechnung geht für den Gast nur auf, wenn man gerne Alkohol konsumiert. Sonst wird es schwierig, den Preis zu rechtfertigen.“

Heißt konkret: Wer lieber Wasser trinkt, gesund isst und wenig snackt, zahlt schnell drauf. Ganz anders sieht es bei Eltern und Genussmenschen aus. Bauer erklärt:„Kinder wollen ständig etwas essen oder trinken. Mit einem All-inclusive-Paket nervt das nicht mehr.“ Wer morgens drei Cappuccinos schlürft, um 10 Uhr den ersten Prosecco genießt und sich anschließend zwischen Eis, Pommes und Cola tummelt, bekommt definitiv etwas für sein Geld.
So tricksen die Hotels
Bei all dem kulinarischen Überfluss stellt sich die Frage: Wie schaffen es Hotels, trotz Dauerverköstigung schwarze Zahlen zu schreiben? Ganz einfach – mit cleverer Kalkulation und einigen psychologischen Tricks.
Billige Buffet-Füller
Laut Bauer planen Hotels beim Frühstück und Kaffee mit einem Wareneinsatz von rund 4,70 Euro pro Gast. Damit Gäste satt werden (ohne das Hotel zu ruinieren), kommen sogenannte Füller ins Spiel, wie Nudel-Salat oder Toastbrot. Diese Speisen sehen nach viel aus, machen satt – und kosten kaum etwas.
Kleine Gläser, große Wirkung
Auch bei den Getränken arbeiten Hotels mit Psychotricks. Vor allem bei teureren Produkten wie frischen Säften. Die Strategie: kleine Gläser. „Man nutzt kleine Gläser, damit Gäste öfter gehen müssen“, erklärt Bauer. Und genau das macht kaum jemand. Die Folge: Wer im Urlaub lieber liegen bleibt, spart dem Hotel bares Geld.
Alkohol? Ja – aber nichts Hochwertiges
Natürlich gehören Bier, Wein und Spirituosen meist zum All-Inclusive-Paket. Doch wer auf edle Tropfen hofft, wird enttäuscht. Statt Bordeaux oder Marken-Wodka gibt’s Standardware aus dem Großhandel. Die Laune bleibt gut – und das Glas kostet das Hotel nur einen Bruchteil.
All Inclusive: Für wen lohnt sich’s?
Das Fazit: Eltern, Genießer und Snack-Liebhaber holen beim All-Inclusive-Urlaub das Maximum heraus. Wer viel trinkt, häufig isst und den ganzen Tag in Bewegung bleibt, macht ein gutes Geschäft.