Sonne, Strand – und Stress? Dieser Overtourism Index zeigt, welche Reiseziele im Sommer zur Touri-Hölle werden. Warum Mykonos & Co. bald auf die Bremse treten und zu welcher Zeit Sie stattdessen reisen sollten, lesen Sie hier.
Sie freuen sich schon auf Sonne, Strand und Sightseeing? Der Overtourism Index von Evaneos und Roland Berger zeigt, warum Sie manche Klassiker diesen Sommer lieber links liegen lassen – oder zumindest sehr sorgfältig timen sollten. Damit persönliche Eindrücke nicht länger das einzige Barometer sind, haben die Macher 70 der 100 beliebtesten Reiseziele weltweit nach vier harten Fakten bewertet:
- Internationale Gäste pro Einwohner:in
- Internationale Gäste pro km²
- Saisonale Konzentration (wann strömen wie viele?)
- Nachhaltigkeits‑Reifegrad (u. a. soziale Auswirkungen, Infrastruktur, Verkehr)
Jedes Ziel erhält einen Score von 1 (entspannt) bis 5 (extrem belastet). Ab 3 wird es laut Studie kritisch.
1. Strandparadiese? Im Hochsommer eher Albtraum

Mit einem Durchschnittswert von 4,0 bilden Badeorte die Spitzengruppe der Problemzonen. Spitzenreiter:
- Zypern (4,4)
- Mauritius (4,2)
- Griechenland (4,0) – hier stechen Mykonos & Santorini negativ heraus
- Kroatien (3,8)
Teilweise tummeln sich bis zu 9,9 Tourist:innen auf eine:n Einheimische:n – und das in ökologisch empfindlichen Regionen. Wenn Sie Griechenland lieben, weichen Sie auf frühere (Mai/Juni) oder spätere (September/Oktober) Termine aus – oder entdecken Sie unbekanntere Inseln wie Syros oder Milos.
2. Europäische Lieblinge – heißgeliebt und heiß überlaufen

Mallorca, Cinque Terre & Co. kennen Sie? Genau dort schlägt der Index für Spanien, Italien und Portugal jeweils mit 3,6 an, Frankreich folgt mit 3,3. Bis zu 43 % aller Ankünfte prasseln allein im Juli und August herein. Frühling statt Hochsommer – in Andalusien blühen im April die Orangenhaine, und in der Toskana können Sie im September noch im Meer baden, ohne sich durch Handtücher zu schlängeln.
3. Europäische City‑Trips

Großstadtluft schnuppern? Kopenhagen (3,8), Amsterdam (3,7) und Dublin (3,4) sind laut Index die europäischen Spitzenreiter bei städtischem Übertourismus.Fahren Sie stattdessen nach Rotterdam statt Amsterdam, Aarhus statt Kopenhagen oder Galway statt Dublin – und verteilt so ganz nebenbei Ihr Reisebudget zugunsten der Randregionen.
Übertourismus ist kein Naturgesetz, sondern ein Planungsfehler. Mit dem neuen Index haben Sie erstmals ein objektives Navi in der Hand. Wenn Sie also im Sommer nicht im Menschenmeer baden wollen, heißt die Devise: Timing ändern, Routen anpassen, Alternativen feiern. Ihre Erholung – und die der Einheimischen – wird es Ihnen danken.