Austria bleibt nach dem 2:1 gegen den SV Ried an der Tabellenspitze. Rapid gewann in Kärntner 2:1, LASK deklassierte die Bullen mit 4:1.
Salzburg ging beim LASK mit 1:4 unter
Aufsteiger LASK sorgt
weiter für Furore und mischt an der Spitze mit. Die Linzer haben am Sonntag
in der 14. Runde der T-Mobile-Fußball-Bundesliga den angeschlagenen
Titelträger Red Bull Salzburg mit 4:1 (2:1) abserviert und sich als erster
Verfolger der Wiener Austria in Stellung gebracht.
Die Oberösterreicher bestimmten vor allem in den ersten 45 Minuten das Geschehen und gingen durch ihren kroatischen Legionär Mario Mijatovic in der 9. bzw. 25. Minute in Front. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Jezek (25.) konnte nichts daran ändern, dass die im Europacup gedemütigten Salzburger in der Fremde weiter ohne Erfolg bleiben. Panis schoss die Trapattoni-Elf in der 66. Minute k.o., Dollinger setzte neun Minuten vor dem Ende mit seinem ersten Saisontreffer den Schlusspunkt.
Mayrleb-Ersatz Mijatovic erzielte das 1:0
Mijatovic beendete in
der elften Minute nicht nur das etwas schüchterne Abtasten, sondern
präsentierte sich auch als äußerst würdiger Mayrleb-Ersatz. Nach schöner
Vastic-Vorarbeit und Bodnar-Aussetzer vollendete der kroatische "Stier"
eine Drehung am Sechzehner mit dem Treffer zum 1:0. Salzburg konterte
allerdings nur wenige Minuten später perfekt, als der heranspringende Jezek
eine Bodnar-Flanke aus wenigen Metern volley in die Maschen setzte (15.).
Es sollte die einzige Großchance der Gäste in der ersten Hälfte bleiben. Der LASK, der bissig, ambitioniert und ballsicher zu Werke ging, zeigte sich kaum beeindruckt. Die Linzer attackierten früh und setzten die nervös wirkenden Gäste mit Fortdauer der Partie wie geplant unter Dauerdruck. So jagte Saurer Carboni den Ball an der Mittellinie ab, Panis passte auf Mijatovic, der allein aufs Tor zulief und aus rund 16 Metern Schwarz-Weiß erneut in Führung brachte (25.).
Entscheidung nach der Pause
Die ersten Minuten nach dem
Seitenwechsel dominierte Salzburg, der LASK hingegen setzte auf sein
schnelles und gefährliches Konterspiel. Mehrmals herrschte dicke Luft in
beiden Strafräumen, noch aber fiel kein Treffer. Erst in der 66. Minute
bebte die Linzer Gugl erneut: Der heranstürmende Panis hatte ein
Vastic-Zuspiel übernommen, war an der Salzburg-Abwehr vorbei bis an den
Sechzehner gelaufen und hatte von dort zum 3:1 abgedrückt. Für den "Beißer"
die Krönung einer insgesamt äußerst gelungen Vorstellung.
In der Folge durften sich die Gäste zwar als Spielgestalter fühlen, der LASK aber blieb weiterhin gefährlich und war dem vierten Tor näher als Salzburg dem Anschlusstreffer. Prompt machte der nach etwas mehr als einer Stunde für den angeschlagenen Hota eingewechselte Dollinger nach Stanglpass von Vastic rund zehn Minuten vor dem Ende das 4:1 perfekt (81.).
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Spät aber doch hat Tabellenführer Austria Wien am Sonntag in der 14. Runde der T-Mobile-Bundesliga den verdienten Pflichtsieg gegen SV Ried sichergestellt. Wie vor einer Woche in Salzburg (1:0) war es ein Last-Minute-Sieg, denn der entscheidende Treffer durch Gercaliu gelang in der 90. Minute.
Umstrittener Elfmeter
Die seit 1999 im Horr-Stadion sieglosen
Oberösterreicher waren durch einen umstrittenen Drechsel-Elfmeter völlig
überraschend in Führung gegangen (69.), die davor glücklosen Hausherren
(u.a. zweimal Latte) drehten die Partie aber noch im Finish durch Joker-Tore
von Mair (85.) und Gercaliu (90.) um. Die Austria bleibt damit weiter
souverän Tabellenführer und daheim in dieser Saison ungeschlagen (fünf
Siege, zwei Remis).
Keine Müdigkeit
Für die Austria war es am 61. Geburtstag
von General Manager Thomas Parits das siebente Pflichtspiel innerhalb von 22
Tagen, von schweren Füßen bei den Violetten war jedoch nichts zu bemerken.
Für den verletzten Safar (Adduktoren) hütete vor den Augen von Mäzen Frank
Stronach und Teamchef Josef Hickersberger erstmals in der Liga Fornezzi das
Austria-Tor.
Ried kam mit dem Selbstvertrauen von zwei klaren Heimsiegen gegen Altach (3:0) und Kärnten (3:1) in die Hauptstadt, geriet jedoch rasch unter Dauerdruck. Bereits in der 13. Minute hatten die Innviertler gehöriges Glück, denn der auf der rechten Seite druckvolle Austria-Scharfschütze Sulimani - so wie Kuljic und Schiemer ein Ex-Rieder - traf eine Woche nach seinem Tausendguldenschuss in Salzburg in er 91. Minute die Oberkante der Latte.
Zehn Minuten später stoppte Glasner im letzten Moment Kuljic (23.), Goalie Berger kratzte einen gefinkelten Acimovic-Corner von der Linie (27.). Nach einem weiteren Acimovic-Corner rettete Kujabi nach Lafata-Kopfball auf der Linie, den Schiemer-Nachschuss entschärfte Berger (35.). Ried hatte vor der Pause lediglich einen Drechsel-Schuss genau auf Fornezzi zu bieten (23.).
Tore in der zweiten Hälfte
Nach dem Wechsel hätte
ausgerechnet Ex-Austria-Kapitän Dospel für die kalte Dusche für die
Gastgeber sorgen können: Nach Hackmair-Flanke setzte sich Dospel gegen Bak
und Schiemer durch, doch Fornezzi parierte (50.). Danach war aber wieder die
Austria am Drücker. Acimovic zirkelte einen Schuss knapp über die Latte
(56.), wenig später sorgte das Team rund um Schiri Robitsch für große
Aufregung. Kuljic bezwang Berger, doch die strittige Referee-Entscheidung
lautete Abseits (58.).
Kuljic legte per Kopf Austrias zweiten Lattentreffer nach (67.), ehe die Partie eine völlig überraschende Wende erlebte. Akagündüz drang per Konter in den Austria-Strafraum vor, nach einem Haken gegen Schiemer hob der Stürmer theatralisch ab und Schiri Robitsch entschied auf Elfmeter. Routinier Drechsel trat an und verwertete ins rechte Eck (69.). Aus einem Konter hätte Akagündüz beinahe das 0:2 erzielt (75.).
Die Austria probierte es mit der Brechstange, wurde aber dann doch noch mit Treffern belohnt. Nach Acimovic-Flanke war der eingewechselte Mair per Kopf zur Stelle (85.). Und wie vor einer Woche in Salzburg gelang sogar noch die späte Entscheidung: Der ebenfalls eingewechselte Gercaliu zog nach Energieleistung den Strafraum entlang und aus 16 Metern unhaltbar ins rechte Eck ab (90.).
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Der SK Rapid Wien ist in der 14. Runde der T-Mobile Fußball-Bundesliga auf die Siegerstraße zurückgekehrt. Die Wiener gewannen am Sonntagabend beim SK Austria Kärnten in der Hypo Group Arena vor 20.800 Zuschauern mit 2:1 (0:0). Veli Kavlak (61.) und Mario Bazina (71.) schossen die Wiener nach einer schwachen ersten Hälfte zum Sieg. Die Partie hatte in Erinnerung an einen kürzlich an einer Gehirnblutung plötzlich verstorbenen 19-jährigen Rapid-Fanshop-Mitarbeiter mit einer Trauerminute begonnen.
Rapid nun Vierter
Rapid, das damit auch das zweite Spiel gegen
die Kärntner nach dem 4:0 im Hanappi-Stadion für sich entschied und sich für
die Niederlagen gegen Anderlecht (0:1) und Altach (0:2) rehabilitierte,
verbesserte sich damit auf den vierten Platz und hielt den
Sechs-Punkte-Rückstand auf Tabellenführer Austria. Die Kärntner sind
hingegen nach der vierten Niederlage in Serie, der zweiten im neuen
EM-Stadion, als Neunter mit elf Zählern weiterhin in Abstiegsgefahr.
In einer taktikgeprägten, vom spielerischen Niveau sehr enttäuschenden ersten Hälfte gab es kaum Offensivbemühungen beider Teams, in einem regelrechten Mittelfeldgeplänkel resultierten die wenigen Torchancen daher lediglich aus Standardsituationen oder Weitschüssen. Nach einem Dober-Foul an den durchbrechenden Kärnten-Stürmer Fidjeu-Tazemeta wurde es im Rapid-Strafraum erstmals gefährlich: Kabats Freistoß knapp außerhalb des 16ers wurde allerdings von der Mauer über das Tor abgefälscht (9.). Dazu fiel ein Schuss des aufgerückten Ortlechner nach dem dritten Eckball der Schachner-Elf deutlich zu schwach aus (19.).
Rapid wurde symptomatisch für den Spielverlauf nur zweimal aus Weitschüssen gefährlich. Georg Hardings Knaller aus mehr als 25 Metern ging knapp am Tor vorbei (21.) und Kärnten-Goalie Schranz entschärfte einen Bazina-Weitschuss mit einer tollen Parade (28.). Die Wiener, bei denen die Stammspieler Heikkinen, Katzer, Korkmaz und Tokic verletzungsbedingt fehlten sowie Boskovic und Hiden zu Beginn nur auf der Ersatzbank saßen, übernahmen nach einer halben Stunde etwas das Kommando, blieben allerdings im Abschluss harmlos.
Rapid ging in Führung
Nach dem Seitenwechsel spielten die
Wiener genauso wie die Kärntner mit einem offeneren Visier und die Zuschauer
kamen mehr auf ihre Rechnung. Ausgerechnet in einer Phase, in der die
Kärntner besser waren - Helge Payer parierte in seinem 170. Bundesligaspiel
einen Hechtkopfball von Ortlechner (55.) - fiel Rapids 1:0. Veli Kavlak
tanzte auf der linken Seite zuerst Plassnegger und dann Ledwon aus und sein
Linksschuss aus 18 Metern senkte sich über Schranz hinweg in die linke
Tormannecke (61.).
Anschlusstreffer
Dem noch nicht genug, profitierte Bazina nach
einem weiten "Abschlag" von Dober von einem Weber-Fehler, der an
dem Ball vorbei sprang, und ließ Schranz im 1:1-Duell keine Chance (71.). In
der Schlussviertelstunde wurde es aber trotzdem nochmals richtig spannend.
Ein Plassnegger-Volley ging nach einer Krajic-Idealflanke knapp am Tor
vorbei (75.), ehe den Klagenfurtern zwei Minuten später der Anschlusstreffer
gelang. Ein Direktcorner des eingewechselten Junuzovic, der ab der 65.
Minute sein Comeback gab und für frischen Schwung sorgte, landete
möglicherweise noch leicht abgefälscht im langen Eck (77.).
Dazu hatte Krajic den Ausgleich am Fuß, verfehlte jedoch einen Junuzovic-Stanglpass (81.). Auf der anderen Seite setzte der für Bilic aufgebotene Erwin Hoffer den Ball aus einem halben Meter noch über das Tor (83.). Zum Schluss setzten die Kärntner alles auf eine Karte: Ein Fidjeu-Tazemeta-Kopfball fiel aus aussichtsreicher Position allerdings zu schwach aus (90.).
Canori kündigte mögliche Konsequenzen an
Kärnten-Präsident
Mario Canori kündigte unterdessen mögliche Konsequenzen bei einer weiteren
Fortsetzung des Negativlaufes an. "Wir haben jetzt zwei Heimspiele.
Nach dem Altach-Spiel werden wir sehen, ob es Konsequenzen gibt",
meinte Canori. Die sportliche Leistung sei bei einigen Spielern zuletzt
nicht in gewünschtem Maße gegeben gewesen. "Ich verlange von
den Spielern maximalen Einsatz", betonte Canori und fügte hinzu: "Die
Vorgabe ist einen Platz im soliden Mittelfeld zu erreichen, das wird sich
bis Mai auch hoffentlich ausgehen."