Alle schimpfen über Mourinho

José Mourinho hat sich bei seiner Rückkehr nach Madrid keine Freunde gemacht. „Widerlich, abstoßend, abscheulich, unsympathisch. Das war kein Fußballspiel mehr“, schimpfte die Zeitung Marca nach der Nullnummer im Halbfinal­hinspiel von Chelsea bei Atlético Madrid.

Mourinho wehrt sich ­gegen die scharfe Kritik
Der einstige Real-Trainer Mourinho verteidigte seine Mauertaktik . „Niemand geht in ein Spiel und denkt an ein 0:0“, meinte der Portugiese. Aber es sei wichtig gewesen, kein Tor zu kassieren und zu versuchen, bei einer der wenigen Chancen selbst ein Tor zu machen.

Mourinho ließ die Kritik am „englischen Catenaccio“ kalt. „Wir hatten drei oder vier Eckbälle, ein paar Freistöße. Wenn wir aus einer dieser Situationen getroffen hätten, wäre es ein sehr gutes Ergebnis gewesen. Jetzt haben wir ein Resultat, das für das Rückspiel alles offenlässt“, sagte der exzentrische Coach.

"Fuchs" Mourinho will es machen wie mit Inter
Fakt ist: Chelsea geht jetzt mit leichtem Vorteil ins Rückspiel am kommenden Mittwoch an der Stamford Bridge. Und Mourinho hat schon einmal mit Mauertaktik die Königsklasse gewonnen – 2010 mit Inter.

Klage vom englischen Verband
Zudem hat Mourinho erneut Ärger mit dem englischen Fußball-Verband. Die FA erhob am Mittwoch Anklage gegen den Trainer wegen ungebührlichen Verhaltens. Auch sein Assistenten Rui Faria wurde angeklagt.

Schiri-Kritik
Beide sollen sich nach Ansicht des Verbandes bei der Punktspiel-Niederlage am vergangenen Samstag gegen den Premier-League-Letzten AFC Sunderland abfällig über die Unparteiischen geäußert und abwertend verhalten haben. So hat Mourinho nach dem Spiel Referee Mike Dean und Schiedsrichter-Chef Mike Riley sarkastisch gratuliert.

Faria war schon während der Partie vom Unparteiischen wegen zu heftigen Reklamierens nach einer Elfmeterentscheidung gegen Chelsea auf die Tribüne geschickt worden. Der Portugiese Mourinho und sein Co-Trainer müssen nun mit empfindlichen Strafen rechnen. Mourinho ist nicht das erste Mal der FA negativ aufgefallen. Er hat nun bis Montag Zeit, sich zu den neuen Vorwürfen zu äußern.