LH Dörfler: 'Verein bekommt sicher kein Geld vom Land'.
Der aus der Bundesliga abgestiegene Kärntner Fußballverein SK Austria Kärnten hat am Montag Konkurs angemeldet. Wie Clubpräsident Mario Canori erklärte, werde ein 20-prozentiger Ausgleich angestrebt. Den genauen Schuldenstand könne er nicht nennen, er könnte aber bis zu drei Millionen Euro und mehr ausmachen. Laut Kreditschutzverband von 1870 betragen die Passiva 3,1 Mio. Euro, die Aktiva werden mit 1,6 Mio. beziffert.
Was nach der Verweigerung der Bundesligalizenz mehrfach angekündigt worden war, ist am Montag nun Realität geworden. Der Klagenfurter Fußballverein ist pleite. Trotzdem will Canori weitermachen, "das ist aber nur möglich, wenn Stadt und Land uns finanziell unter die Arme greifen".
Jänner-Gehälter noch ausständig
Der Verein verfüge
über rund 200.000 Euro Bargeld, ebenso viel sei noch an Zahlungen seitens
des Fußballbundes ausständig, sagte Canori. Dazu wird eine Summe von 200.000
bis 300.000 Euro an noch zu lukrierenden Ausbildungsentschädigungen auf der
Haben-Seite geführt.
Bei den Verbindlichkeiten müssen die Ansprüche der Mitarbeiter erst errechnet werden, bei denen allerdings auch noch die Jänner-Gehälter ausständig sind. Offen ist laut Canori, ob die Stadt Klagenfurt die ausständigen Mietzahlungen für das Fußballstadion als Forderung anmeldet, dazu komme eventuell auch noch die Klage des FC Kärnten, der ja rund 1,1 Millionen Euro an Entschädigung vom SKA zu erhalten hat. Für diese Summe haben an sich Stadt Klagenfurt und Land Kärnten die Haftung übernommen. Diese gilt allerdings nur in Verbindung mit der Bundesligalizenz, die dem Verein bekanntlich verwehrt worden ist.
Dörfler: "Es gibt kein Geld"
Ebenfalls Konkurs
angemeldet wurde für die SK Austria Kärnten Wirtschaftsbetriebe GmbH, welche
die Vermarktung der Werbeflächen, Spieler und Bandenwerbung betrieb. Hier
betragen die Schulden 1,5 Millionen Euro, das Vermögen wird mit 100.000 Euro
beziffert. Beide Insolvenzen zusammengerechnet, beträgt die Überschuldung
demnach 2,9 Millionen Euro.
Canori will nach einem Zwangsausgleich mit einer Ausnahmebewilligung in der Regionalliga Mitte weitermachen. Ob ein solcher möglich ist, scheint aber äußerst unwahrscheinlich, denn das Land Kärnten hat bereits abgewunken. "Ich werde sicher keine Insolvenz aus Steuergeld mitfinanzieren", legte sich Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK), er ist auch Sportreferent, fest. Sämtliche finanziellen Unterstützungszusagen seien an die Erteilung der Lizenz geknüpft gewesen, mit deren Verweigerung sei dies hinfällig.
LH will WAC/St. Andrä unterstützen
Er werde hingegen
mit dem in die Erste Liga aufgestiegenen WAC/St. Andrä Gespräche führen,
denn "ich finanziere lieber Leistung, und in Wolfsberg ist die
Fußballbegeisterung nach dem Aufstieg riesengroß". WAC-Präsident Dietmar
Riegler habe bereits angekündigt, er könne sich vorstellen, einige Spiele im
Klagenfurter Stadion auszutragen. "Das würde mir sehr gut gefallen", meinte
Dörfler.