Zehn Ausfälle

Austria mit Notelf um letzte Chance

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Austria muss gewinnen, um Aufstiegschance im UEFA-Cup zu wahren. Zellhofer ist Zweckoptimist.

Österreichs Double-Gewinner Austria Magna und der tschechische Herbstmeister Sparta Prag spielen am Donnerstag im Wiener Happel-Stadion (20.45 Uhr) um die letzte theoretische Chance, die Runde der letzten 32 im Fußball-UEFA-Cup doch noch zu erreichen. Gibt es im Pool-F-Duell zwischen dem violetten Schlusslicht und der Truppe aus der Goldenen Stadt keinen Sieger, ist der Europacup-Aufzug nach der vierten Gruppen-Runde für beide Traditionsvereine abgefahren.

Notelf
Die violetten Vorzeichen, nach dem 1:4 gegen Zulte Waregem und dem 0:3 in Amsterdam gegen Ajax den ersten Erfolg sowie die erste UEFA-Cup-Prämie (40.000 für drei Punkte, 20.000 Euro für einen Zähler) einzufahren, sind jedoch alles andere als gut. Die Wiener, die bisher nur das Gruppen-Startgeld von 70.000 Euro kassierten, müssen mit einer "Notelf" auskommen, weil nicht weniger als zehn Spieler, darunter Stützen wie Kapitän Blanchard, Tokic, Radomski, Troyansky, Vachousek, Wallner und Aigner, wegen Verletzungen ausfallen. "Jammern hilft nicht, es ist Faktum. Wir werden vielmehr versuchen, ein gutes Ergebnis zu erzielen", meinte Trainer Georg Zellhofer, der noch keinen Gedanken an das Sonntag-Spiel gegen seinen Ex-Klub Superfund Pasching verschwendet.

Der Schinkels-Nachfolger glaubt fest an den "Rest seiner Truppe", in der die Stimmung trotz der angespannten Personallage gut sei. "Niemand lässt sich hängen, alle - bis zu den Masseuren - arbeiten mit und halten zusammen. Jeder zeigt Wille und Einsatz, leider wurde das zuletzt im Spiel nicht belohnt", sagte Zellhofer, der zwischen den Partien seinem Kader nur regenerieren verordnet. "Gegen Ende des Jahres kann man die Spieler nicht mehr belasten", klagt er sein derzeitiges Leid.

Nicht eingespielt
Weil die Elf immer wieder geändert werden musste, ist auch an das Üben von Standardsituation derzeit nicht zu denken. Der Feldherr appellierte aber an die Zuschauer (bisher fast 10.000 Karten verkauft), seine Spieler lautstark zu unterstützen. Der Auftrag an seine Mannen lautet: "Gut organisiert, kompakt sein, läuferisch alles geben und im Ballbesitz sich trauen, Fußball zu spielen." Generalmanager Thomas Parits hofft, dass "sich jeder voll reinhaut und sich danach keiner einen Vorwurf machen muss".

Respekt vor Sparta
Er habe Vertrauen in die Spieler, die internationale Erfahrung sammeln und Österreichs Fußball würdig vertreten könnten. Auf Grund der Personalnot wird Zellhofer einige Amateure in den Kader holen, von denen Madl, Schragner und Netzer vor den Augen von internationalen Beobachtern (Celtic Glasgow, FC Everton, HSV) bzw. vor jenen von Gönner Frank Stronach sogar in der Startelf stehen könnten. Den Gegner hat Zellhofer zuletzt zwei Tage lang studiert und davon "viereckige Augen" bekommen. "Das ist ein superorganisierte Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern, die auf jeder Position doppelt besetzt ist und zu jedem Spiel mit vier bis fünf Neuen antritt", befand der Oberösterreicher nach dem Studium des Spiels Zulte Waregem - Sparta Prag (1:3).

Zellhofer hatte im Kampf um die ersten drei Gruppen-Plätze, die zum Aufstieg berechtigen, neben Ajax Amsterdam und Espanyol Barcelona, die zeitgleich am Donnerstag aufeinander treffen, statt Waregem Sparta Prag auf seiner Rechnung gehabt. "Sparta war in Waregem auch die klar bessere Mannschaft, ist aber dort kalt erwischt worden." Die Prager haben nach dem 0:0 im Heimspiel gegen Ajax auch nur einen Punkt auf ihrem Konto, sind in ihrem bereits letzten Gruppen-Spiel in Wien also ebenfalls zum Siegen verdammt.

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