Ehre gerettet

Austria will jetzt mehr

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Als einziger heimischer Verein noch im UEFA-Cup vertreten: Jetzt will die Austria noch mehr.

Der aktuelle Bundesliga-Tabellenführer Austria Wien hat seinen Erfolgslauf auch international fortgesetzt und mit dem souveränen Einzug in die Gruppenphase Österreichs UEFA-Cup-Ehre gerettet. Das erste anvisierte und auch budgetierte Saisonziel wurde damit erreicht, nun will der Cupsieger mehr. Drei Jahre nach dem Viertelfinaleinzug und ein Jahr nach dem blamablen "Nullpunkter" soll heuer der für das Überstehen der Fünfer-Gruppe nötige dritte Platz erreicht werden.

Attraktives Los wartet
Auf dem Weg in die K.o.-Runde der letzten 32 warten auf die am Dienstag (12:00 Uhr) bei der Auslosung im zweiten Topf gesetzte Austria ab dem 25. Oktober zumindest zwei interessante Gegner. In Topf eins finden sich Kaliber wie Bayern München, Bayer Leverkusen, Villarreal, Ivanschitz-Club Panathinaikos oder Rapid-Bezwinger Anderlecht. Im dritten Topf lauern etwa Martin Stranzl und Spartak Moskau, Roland Linz mit Sporting Braga, Galatasaray Istanbul, Everton oder Fiorentina. Selbst in Topf drei tummeln sich noch starke Mannschaften wie Nürnberg, Roter Stern Belgrad, FC Kopenhagen oder Dinamo Zagreb.

Gutes Geschäft
Abhängig von der Attraktivität der Gegner und den damit zusammenhängenden Zuschauerzahlen bzw. TV-Geldern rechnet Markus Kraetschmer in der Gruppenphase mit einem Umsatz von 1 bis 2,5 Millionen Euro. "Von der UEFA gibt es 70.000 Euro Startgeld, 40.000 für einen Sieg und 20.000 für ein Unentschieden. 200.000 Euro netto insgesamt sollten für den Club in jedem Fall übrig bleiben", ergänzt der Austria-Manager und kündigt an: "Wir werden zu 99,9 Prozent im Happel-Stadion spielen."

Zellhofer will deutschen Gegner
Trainer Georg Zellhofer würde sich über einen hochkarätigen Gegner aus Deutschland freuen und hat nach den internationalen "Reifeprüfungen" Jablonec und Vaalerenga Blut geleckt: "Jetzt wollen wir mehr erreichen." Mit einem Schmunzeln fügte der Oberösterreicher hinzu: "Schlechter als im Vorjahr abzuschneiden wird wohl sehr schwer."

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Erfreuliche Zwischenbilanz
Zellhofer zog nach dem 2:2 in Oslo eine erfreuliche Zwischenbilanz der vergangenen zwei Wochen: "In drei schwierigen Auswärtsspielen gegen LASK, Salzburg und Vaalerenga sind wir ungeschlagen geblieben. Die Achse von Routiniers wie Bak, Blanchard, Acimovic oder Kuljic funktioniert. Und die Jungen wie ein Fränky Schiemer haben gezeigt, wozu sie auch international fähig sind."

Austria-Präsident erleichtert
Auch dem mitten in der Nacht angereisten Austria-Präsident Wolfgang Katzian stand im Ullevaal-Stadion die Erleichterung ins Gesicht geschrieben: "Uns ist ein großer Stein vom Herzen gefallen. Die Gruppenphase war unser Ziel und auch budgetiert. Am wichtigsten ist aber, dass der Erfolgslauf der Austria weiter geht. Man muss bedenken, wo wir im Jänner waren. Ganz unten und mit einer ungewissen Zukunft." Der Vereins-Boss weiß: "Dieser Erfolg macht vieles leichter: Sponsoren, AG-Bildung und Stadion. Es gibt viele Ideen und Pläne, die es in der nächsten Zeit anzugehen gilt."

"EURO-Sanel"
Zu verdanken hatte die Austria den im Großen und Ganzen gefahrlosen Europacup-Abend einmal mehr Sanel Kuljic. Der Goalgetter stellte die Weichen mit dem 1:0, seinem 4. Tor in der laufenden UEFA-Cup-Saison, früh auf Aufstieg. Nach dem Schlusspfiff gab sich Kuljic zwar auch selbstkritisch, es überwog aber naturgemäß die Freude über das Ende seiner Mini-Torsperre von drei Bundesliga-Runden.

Zweite Hälfte schwach
"Über die zweite Hälfte brauchen wir nicht reden, das war nicht gut. Aber zuvor hat es gepasst. Wir haben uns vorgenommen, zumindest ein Tor zu erzielen. Über zwei Spiele gesehen sind wir verdient aufgestiegen", lautete das Resümee von Kuljic, der außerdem betonte: "Ich selbst habe nie an mir gezweifelt, aber natürlich ist dieses Tor für mich auch befreiend." Spezielle Wünsche für die Gruppenauslosung hat der ÖFB-Stürmer keine, nur so viel steht für Kuljic fest: "Wir wollen den nächsten Schritt machen."

Blanchard vom Team begeistert
Der in Oslo einmal mehr souverän agierende Kapitän Jocelyn Blanchard sieht dies ähnlich: "Das war erst der Anfang, jetzt geht es richtig los. Schön wäre eine große Mannschaft und die anderen Teams auf unserem Niveau. Wir wollen eine Gruppe, in der wir eine Chance aufs Weiterkommen haben."

Was dem Franzosen in Norwegen am meisten imponierte, war die Art und Weise des Austria-Erfolgs: "Wir haben gespielt wie eine italienische Mannschaft, mit minimalem Aufwand zum Erfolg. In der zweiten Hälfte konnten wir auch schon an das wichtige Spiel am Sonntag gegen Ried denken. Es war eine reife, kompakte Leistung."

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