Erste Liga

Bei Grödig sitzt der Star auf der Bank

Teilen

Ex-Salzburg-Star Heimo Pfeiffenberger soll als Coach von Aufsteiger Grödig den Klassenerhalt in der Aded Erste Liga schaffen.

Senkrechtstarter SV Grödig vertraut vor dem erstmaligen Auftritt in der zweithöchsten österreichischen Fußball-Leistungsstufe auf einen Jung-Coach mit großem Namen. Mit Heimo Pfeifenberger sitzt beim Aufsteiger, der innerhalb von sechs Jahren von der 1. Klasse (6. Leistungsstufe) in die Erste Liga durchmarschiert ist, der prominenteste Mann auf der Bank. Der 41-Jährige durfte gleich in seinem ersten Jahr als Trainer mit dem Club aus der Salzburger Flachgau den Titel in der Regionalliga West feiern.

Ziel Klassenerhalt
Der 40-fache österreichische Internationale und zweifache WM-Teilnehmer (1990, 1998) will mit seinen Schützlingen das Wort Abstieg möglichst schnell verbannen. "Die Liga ist absolutes Neuland für uns. Aber wir haben eine schlagkräftige Truppe und der Klassenerhalt sollte auf alle Fälle möglich sein", meinte Pfeifenberger vor dem Heim-Auftakt in der nur wenige Kilometer südlich von der Stadt Salzburg liegenden Untersbergarena gegen Austria Lustenau am Freitagabend. Für Grödig stehe in der Erste Liga-Premierensaison der Klassenerhalt an erster Stelle.

Vier Favoriten
"Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ich glaube aber, dass sich vier Vereine absetzen werden", urteilte Pfeifenberger, der die Admira, den neu formierten FC Magna sowie die beiden Lustenauer Teams im Vierkampf um die Spitzenplätze sieht. Dass Grödig nach einer extrem kurzen Vorbereitungszeit - erst am 7. Juni war der letzte Spieltag in der Regionalliga absolviert gewesen - schon vorne mitmischen wird können, bezeichnete er als "Wunschdenken".

Gute Mischung
Vor dem Anpfiff zur ersten Saison in der Erste Liga darf Grödig auf eine auf den ersten Blick gute Mischung aus jung und alt vertrauen. Der ehemalige Deutschland-Legionär Dietmar Berchtold, Thomas Eder und Milan Rasinger im Mittelfeld, die Innenverteidiger Torsten Knabel und Thomas Pfeilstöcker, sowie die Brasilianer Thiago und Diego Viana (Westliga-Torschützenkönig) in der Offensive gelten als Stützen der Mannschaft. In der Sommerpause wurde außerdem vermehrt versucht, Talente zum Club zu holen.

Voll im Plan
"Für Grödig ist das alles sehr schnell gegangen", ließ Pfeifenberger, der bei Red Bull Salzburg bis zum Engagement von Heinz Hochhauser als Nachwuchschef tätig war, das letzte Jahr noch einmal Revüe passieren. "Als ich zur Mannschaft gekommen bin, haben wir 15 Neue geholt. Jetzt waren es noch einmal neun." Den Drei-Jahres-Aufstiegsplan hatte der Kleinclub, in dem der langjährige Austria-Salzburg-Stürmer das familiäre Umfeld lobte, schon im zweiten Regionalliga-Jahr erfüllt. Das erste Jahr in der Westliga hatte Grödig unter Trainer Edi Glieder auf dem sechsten Rang beendet.

Mit Schrott-Geld zum Erfolg
Der Erfolgslauf der Salzburger ist ganz klar mit dem Namen Anton Haas verbunden. 1997 war der Chef der "Haas Schrott und Metalle GmbH" als Vize-Präsident von Austria Salzburg noch maßgeblich am Aufbau der Meister-Mannschaft beteiligt gewesen. Nach Differenzen mit den damaligen Club-Boss Rudi Quehenberger zog sich der Unternehmer jedoch aus dem Fußballgeschäft zurück, ehe er eine "neue Liebe" fand. Haas' Bekenntnis zu Grödig sollte auch dafür bürgen, dass der Club kein Schicksal a la Schnell-Auf- und Absteiger Untersiebenbrunn erleidet. Mit Pfeifenberger wurde per Handschlag ein Vertrag bis 2010 fixiert, bei einem Angebot aus der Bundesliga könnte der Coach aber aussteigen.

Seit diesem Sommer ist das Schrotthandel-Unternehmen Scholz, das mit einer "namhaften sechsstelligen Euro-Summe" einstieg, zumindest für die kommenden drei Jahre als Hauptsponsor tätig. Das Budget des im März 1948 gegründeten Vereins soll dem Vernehmen nach bei 1,5 Mio. Euro liegen, kalkuliert wird mit einem Schnitt von 1.000 Besuchern pro Match. Sollte der Klassenerhalt geschafft werden, wird man auch die Sitzplatz-Kapazität in der erst im Sommer mit einem Flutlicht ausgestatteten Untersbergarena auf tausend Plätze erweitern.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.