Die große Sensation ist ausgeblieben: Der SKN St. Pölten hat den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Frauen-Fußball-Champions-League verpasst.
Nach dem überraschenden 2:2-Remis in Schweden vor einer Woche unterlag Österreichs Serienmeister am Mittwochabend dem FC Rosengaard im Achtelfinal-Rückspiel in der NV Arena mit 0:2. Damit bleibt der SV Neulengbach (2014) der einzige österreichische Club, der jemals in der Runde der letzten acht der "Königsklasse" vertreten war.
Trainerin Wolf trotz Ausscheiden "super stolz" auf ihr Team
"Die Wahrheit ist, dass wir ein irrsinnig gutes Spiel abgeliefert haben. Wir haben unsere Stärken ausgepackt, sind eine Pressingmannschaft und haben bis zur letzten Minute gezeigt, dass wir das auch können. Ich bin super stolz auf die Mannschaft, weil es eine super Partie war", resümierte St. Pöltens Trainerin Maria Wolf. Ihre Spielerinnen konnten sich darüber nach Schlusspfiff nicht wirklich freuen. "Ich würde die Leistung gerne gegen das Viertelfinale tauschen. Im Endeffekt zählt das Weiterkommen, das haben wir leider nicht geschafft", sagte Torfrau Isabella Kresche.
Leistungsträgerinnen gesperrt
Wie auch schon im Hinspiel starteten die ohne Kapitänin Jasmin Eder und Stefanie Enzinger (beide gesperrt) angetretenen Niederösterreicherinnen gut, präsentierten sich aggressiv und ließen auch kaum Torchancen zu. Ein unglückliches Gegentor aus einer Standardsituation konnte trotzdem nicht vermieden werden. Ein Schough-Freistoß wurde von Kapitänin Caroline Seger glücklich genau zu Emma Berglund geleitet, die Kresche überwinden konnte (26.). St. Pöltens Rettungsversuche kamen zu spät. Kurz vor der Pause wurde es für Hinspiel-Doppel-Torschützin Metaj Zver und Co. noch bitterer. Abwehrchefin Leonarda Balog verlor nach einem Lochpass Mimmi Larsson aus den Augen, die an der herauseilenden Kresche vorbei ins kurze Eck traf (42.).
Risiko wurde nicht belohnt
St. Pölten war also nach Seitenwechsel gezwungen, alles zu riskieren und erhöhte auch merklich den Druck. Ein Zver-Schuss wurde zur Ecke abgelenkt (48.), die zur Pause eingetauschte Melanie Brunnthaler kam bei einem Gestocher nicht richtig zum Abschluss (50.). Deutlich gefährlicher wurde es bei einem Abschluss von Anna Bereuter aus guter Position, der zu schwach und direkt auf Rosengaard-Torfrau Stephanie Labbe ausfiel (53.). Zudem schoss die kurz zuvor eingewechselte Lisa Makas aus zwölf Metern über das Tor (71.) und brachte Zver einen Kopfball vom Elfer nicht aufs Tor (80.).
Somit nahm der Erfolgslauf St. Pöltens von der Qualifikation bis ins Achtelfinale ein Ende. "Im Endeffekt haben wir sehr gut mitgehalten, nur die Tore haben gefehlt. Das ist das einzige, was man dem Team vorwerfen kann", meinte Wolf. Auch die Akteurinnen waren sich dessen bewusst. "Wir haben eine extrem gute Leistung gebracht und uns Torchancen erkämpft. International muss man sie aber halt machen, das ist das, was uns leider gefehlt hat", verlautete Jennifer Klein.