Hicke-Kritik

"Einige Spieler sind Mimosen"

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Das desaströse 0:1 gegen Venezuela hat Folgen: Teamchef Hickersberger will sein Team in Zukunft schärfer ran nehmen.

Der Tag nach der blamablen Niederlage gegen keinesfalls unbezwingbare oder übermächtige Südamerikaner. ÖFB-Pressekonferenz im Hilton Danube in Wien und Teamchef Hickersberger ist angesichts der tristen Situation gezwungen, Tacheles zu reden.

"Normal sollte man über ein solches Spiel länger schlafen" , gesteht Hickersberger ein, aber: "So ein Gegner sollte in unserer Reichweite sein, da darf man nicht verlieren."

Fehler-Aufzählung
Dann werden - endlich - schonungslos die Fehler aufgezählt: "Es hat an Laufbereitschaft und am Zweikampf-Verhalten gemangelt. Das stimmt mich sehr nachdenklich. Mir ist es nicht gelungen, die Bedeutung des Spiels zu vermitteln", nahm sich Hickersberger auch selbst nicht aus der Kritik.

"Mimosen"-Team
Hinzu kommt, dass er einiges seiner Spieler als "Mimosen" kennen gelernt hätte: "Ich muss mit einigen Spielern schärfer reden. Auch wenn alle sehr sensibel sind, muss ich Fehler noch klarer, deutlicher und direkter ansprechen."

Lichtblicke
Dennoch sah Hickersberger in den letzten Tagen auch einiges Positives: Thomas Prager, Martin Stranzl und Christoph Leitgeb wurden vom Teamchef dezidiert aus der Schusslinie genommen: "Ich verteidige die Jungen, weil sie sollen sich in einer Krise an den routnierten Spielern anlehnen können." Besonders von Stranzl zeigte sich Hickersberger angetan: "Er hat schon sieben englische Wochen hinter sich und jetzt das Derby gegen ZSKA und die Champions League gegen Bayern München vor sich und verhält sich trotzdem höchst professionell. " Für das Spiel gegen Liechtenstein machte Stranzl gegenüber dem Teamchef bereits eine Ankündigung: "Im nächsten Trainingslager fliegen die Fetzen", will Stranzl Anfang Oktober mit seinen Mitspielern Klartext reden - hat sich da vielleicht endlich ein richtiger Kapitän fürs Team gefunden?

"Laufe nicht davon"
Aufgeben will Hickersberger jedenfalls nicht: "Ich werde mit dieser Mannschaft weitermachen und nicht davonlaufen", erklärte der Teamchef und betonte: "Ich habe gewusst, worauf ich mich einlasse, ich wollte den Job."

Stickler sauer
"Es wird rauer", kündigte ÖFB-Präsident Stickler an, "Das Liechtenstein-Match wird ganz wicht. Wir werden uns das genau ansehen und schauen, wer den Weg zur EURO mitgehen will und wer nicht." ÖFB-Generalsekretär Ludwig hofft, dass sich die Mannschaft bis zum Spiel gegen Liechtenstein zusammenreißt: "Ich erwarte am 6. Oktober in Vaduz einen Ruck in der Mannschaft. Sie muss zusammen halten, nur dann können wir gewinnen."

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