Sturm verliert zuhause gegen die Austria.
Die Austria hat die Chance auf das Europa-League-Fixticket in der Fußball-Bundesliga gewahrt. Die Wiener behielten am Sonntag in der 30. Runde bei Sturm Graz mit 3:1 die Oberhand und liegen als Fünfter weiter vier Punkte hinter dem drittplatzierten WAC. Sechs Punkte sind in den letzten beiden Runden noch zu vergeben. Die Grazer sind nur noch wegen des besseren Torverhältnisses vor der Austria.
Überragend im Dress der Wiener war Kapitän Alexander Grünwald, der einen Doppelpack (33., 57.) schnürte und den dritten Treffer von Christoph Monschein (85.) auch noch vorbereitete. Coach Robert Ibertsberger durfte sich damit über seinen zweiten Sieg in seiner jungen Amtszeit freuen, zwei der jüngsten drei Spiele wurden gewonnen. Für Sturm setzte es auch im vierten Heimspiel der Meistergruppe eine Niederlage. Der zu dem Zeitpunkt verdiente Führungstreffer von Otar Kiteishvili (29.) war die einzige Ausbeute.
Beide Mannschaften starteten aggressiv in die Partie, versuchten schnell umzuschalten, es fehlte allerdings oftmals die nötige Präzision. Die Grazer hatten spielerisch ein Übergewicht und schon in der Anfangsphase Pech, dass eine Großchance von Markus Pink wohl zu Unrecht wegen Abseits abgepfiffen wurde. Pink war es auch, der die erste Möglichkeit vorfand, bei seinem Kopfball (20.) war Austria-Tormann Ivan Lucic auf dem Posten. Der neue Einsergoalie der Wiener parierte kurz darauf auch einen Lema-Schuss (26.) gut. Die Führung war aber nur aufgeschoben. Nach einer Spendlhofer-Flanke zeigte Kiteishvili im Strafraum eine tolle Ballbehandlung, narrte die Austria-Abwehr bei einem Dribbling und schoss ins Eck ein. Das 1:0 war hochverdient.
Jubel der Sturm-Anhänger schnell verflogen
Der Jubel der Sturm-Anhänger war aber trotzdem schnell verflogen. Ein missglückter Rückpass von Gideon Mensah leitete aus dem Nichts den Ausgleich ein. Jörg Siebenhandl konnte sich im Duell mit Christoph Monschein zwar noch auszeichnen, war gegen den überlegten Nachschuss von Grünwald von knapp außerhalb des Strafraums aber machtlos. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wäre es beinahe noch dicker für die Hausherren gekommen. Siebenhandl wehrte aber einen Schoissengeyr-Kopfball ab, und Anastasios Avlonitis konnte einen Monschein-Abschluss in höchster Not noch blocken.
Auch nach Wiederbeginn bekamen die 8.168 Zuschauer in der Merkur Arena eine flotte Partie geboten. Obwohl die Grazer energischer waren, legten diesmal die Wiener vor. Nach einem geblockten Monschein-Schuss schnappte sich Grünwald, der die Kontersituation selbst in der eigenen Hälfte eingeleitet hatte, am Strafraum den Ball, tanzte Lukas Spendlhofer aus und traf sehenswert mit seinem starken linken Fuß ins lange Eck.
Danach standen die Wiener viel tiefer, verwalteten nur noch das Ergebnis und hatten damit Erfolg. Auch deshalb, weil ein Kiteishvili-Schuss knapp zu hoch war (65.), ein Pink-Kopfball das Tor verfehlte (70.) und Spendlhofer einen Volley aus fünf Metern über das Tor drosch (79.). Auf der anderen Seite ließ Monschein zuerst noch die endgültige Entscheidung aus, Spendlhofer konnte vor der Linie retten (80.). Fünf Minuten später passte aber die Effizienz beim Austria-Stürmer, der Siebenhandl nach idealem Grünwald-Laufpass überlupfte. Damit gingen für die Grazer zwei der jüngsten drei Partien verloren.
Noch keine Neuigkeiten gab es bei der Austria in der Trainerfrage. "Es macht keinen Sinn jeden Namen, der aufpoppt, zu kommunizieren. Fakt ist, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde", sagte Sportchef Ralf Muhr im Sky-Interview. Lange werde es aber nicht mehr dauern. "Wir wollen es mit Ende der Saison festgelegt haben", so Muhr.