Die Wiener schafften in der 82. Minute den Führungstreffer gegen Sturm Graz. Ein Tor, das vor allem den angezählten Coach aufatmen ließ.
Austria Wien hat sich am Sonntag mit einem 1:0-Sieg über Sturm Graz in die Länderspielpause verabschiedet. Dank ihrem Torjäger Christoph Monschein (82.) ist die Austria nach zehn Runden mit zwölf Punkten nun Siebenter. Sturm hat nach der bereits vierten Saisonniederlage den Anschluss an die Topteams ein wenig verloren, auf den Dritten WAC fehlen nun sechs Punkte.
In einem vorsichtig geführten Prestige-Duell waren beide Offensivreihen über weite Strecken blass geblieben. Was auch an der taktischen Ausrichtung beider Mannschaften lag. Austria-Trainer Christian Ilzer setzte wie beim 1:4 gegen Salzburg auf einen defensiven Dreier- beziehungsweise Fünferverbund, erneut mit Alexander Grünwald in der Rolle eines "Liberos" (Ilzer). Bei Sturm hoffte Trainer Nestor El Maestro auf "Kontrolle mit und ohne den Ball" und vertraute daher der defensiveren Mittelfeldzentrale Ivan Ljubic/Juan Dominguez.
Die Anfangsphase war dann wohl ganz nach dem Geschmack des Sturm-Trainers - seine Elf kontrollierte die Partie, ohne aber zunächst richtig gefährlich zu werden. In der 16. Minute hatte Kiril Despodow die Grazer Führung auf dem Fuß, schupfte den nach einem verunglückten Auswurf von Austria-Goalie Ivan Lucic gewonnen Ball aber am Tor vorbei (16.).
Die aktive Austria-Fanszene hatte beschlossen, die erste Hälfte zu boykottieren. Sie sollte nichts Entscheidendes verpassen. Den ersten Austria-Vorstoß bis in den Strafraum über Maximilian Sax stoppte Sturm-Verteidiger Anastasios Avlonitis in der 18. Minute.
Zwingender waren zunächst die Gäste. 21. Minute: Gegenstoß Sturm, ein Schuss von Thorsten Röcher streifte noch die linke Außenstange. Danach schlief die mäßige Partie endgültig ein. Offensivaktionen blieben auf beiden Seiten Stückwerk, ehe es weit in der ersten Hälfte noch einmal gefährlich wurde: Lucic drehte einen wuchtigen, aber zentralen Avlonitis-Kopfball über die Latte (45.+1).
Die Wiener stellten nach dem Seitenwechsel um. Dominik Prokop ersetzte Erik Palmer-Brown, Tarkan Serbest rückte ins letzte Glied zurück. Die Austria wurde mit Fortdauer offensiv ambitionierter. Nach exakt einer Stunde feuerte Christoph Martschinko den ersten Weitschuss aufs Tor von Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl, der sicher zupackte.
Nach zahlreichen Härteeinlagen bekam die Austria die Partie gegen blutleer und ideenlos wirkende Grazer unter Kontrolle. Siebenhandl war noch bei einem Martschinko-Versuch aufs kurze Eck zur Stelle (70.), in der 82. Minute jedoch chancenlos. Monschein, der Austria-"Torschütze vom Dienst", war nach einer Hereingabe von Florian Klein aus kurzer Distanz zur Stelle und erzielte sein achtes Saisontor.