Knapp eine Woche vor der UEFA-Cup-Reise der Austria nach Tiflis hat sich der Konflikt um die Region Südossetien heftig zugespitzt.
"Wir werden die Entwicklungen sehr, sehr genau beobachten", meinte Club-Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer am Freitag. "Im Moment spricht nichts gegen eine Reise nach Georgien. Sollte es aber den geringsten Zweifel geben, werden wir reagieren, auch kurzfristig. Lustig und einfach ist das sicher nicht", so Kraetschmer vor dem Duell mit WIT Tiflis (Donnerstag, 17.30 Uhr MESZ) weiter.
"Schauen, wie sich die Sache entwickelt"
Eine
Delegation der Wiener ist Freitag früh von einem rund 36-stündigen Trip aus
Tiflis zurückgekehrt, Markus Schaffer und Matthias Liptay haben vor Ort
organisatorische Details geklärt. Denn bei der Auslosung in Nyon war kein
Vertreter des georgischen Kontrahenten vertreten gewesen. "Wir haben von den
Auseinandersetzungen überhaupt nichts mitbekommen. Die Lage war ruhig, auf
den Straßen von Tiflis herrschte normales Treiben", meinte Schaffer nach der
Rückkehr. "Die Leute haben uns gesagt, dass es sich um kein Tiflis-Problem
handelt. Aber man muss schauen, wie sich die Sache entwickelt", erklärte
Schaffer bezüglich des militärischen Konflikts.
"Sind in ständigem Kontakt"
Die Entscheidung, ob
die Partie stattfindet, liegt beim europäischen Verband UEFA. Dieser muss
auch entscheiden, ob die Partie abgesagt oder auf neutralen Boden verlegt
wird. Die Austria hält bereits seit mehreren Tagen ständigen Kontakt mit der
UEFA, dem georgischen Verband und dem Gegner WIT Tiflis. Der zuständige Mann
bei der UEFA ist Thierry Favre. "Die Drähte glühen, wir haben ständig
Kontakt", erklärte Kraetschmer. Derzeit stufe die UEFA die Lage "als
regionalen Konflikt" ein, deshalb stünde eine Absage noch nicht im Raum. Die
umkämpfte südossetische Hauptstadt Zchinwali liegt rund 100 km nordwestlich
von Tiflis.
Salzburg-Match hat Vorrang
Austria-Trainer Karl Daxbacher meinte
zur Problematik: "Ich habe schon vor einigen Tagen gelesen, dass da ein
Problem entstehen könnte. Jetzt ist es wirklich so weit. Aber zum Thema wird
das für die Spieler erst nach dem Match am Sonntag gegen Salzburg." Die
Violetten brechen gemäß vorläufigem Plan Mittwoch früh nach Tiflis auf, am
Donnerstag steht in der georgischen Hauptstadt um 17.30 Uhr MESZ das
Zweitrunden-Hinspiel der UEFA-Cup-Qualifikation gegen WIT Tiflis auf dem
Programm. Nach dem Match soll noch am Donnerstagabend die Rückreise von
Tiflis nach Wien erfolgen.