Die Austria hofft auf das Happy End, der WAC will das "Trostpflaster" ergattern.
Vor dem Play-off-Duell um das letzte Europacup-Ticket in der Fußball-Bundesliga sind beide Mannschaften erpicht, ihre Saison im letzten Abdruck nachhaltig zu verschönen. Die Wiener haben im ersten Aufeinandertreffen am Mittwochabend (ab 19 Uhr LIVE im Sport24-Ticker) den Heimvorteil und damit 3.000 Fans im Rücken. Der WAC hat gegen die Austria in jüngster Vergangenheit aber zu überzeugen vermocht.
Finalspiele schreiben ihre eigene Geschichte
3:2 und 5:3 lauten die bisherigen Saison-Ergebnisse zugunsten der Lavanttaler. Inwiefern nun eine weitere Torparade zu erwarten ist, bleibt abzuwarten. "Ich glaube schon, dass mehr taktischer Hintergrund sein wird. Es ist wie der Start in den Europacup. Man schaut, dass man im ersten Spiel eine ordentliche Ausgangslage schafft. Für den WAC kann das ein Auswärtstor sein, für uns ein Sieg - idealerweise zu Null", sagte Peter Stöger.
Das Rückspiel steigt am Sonntag in Wolfsberg, der Gewinner darf in der Qualifikation zur neuen Conference League antreten. Beim WAC gab es auch die Überlegung, zuerst daheim anzutreten, wie Roman Stary verriet. "Wir haben das in Betracht gezogen. Weil wir uns auswärts - aus welchen Gründen auch immer - leichter getan haben", sagte der Trainer der Kärntner. Zehn Siege in 16 Liga-Spielen holte der WAC in dieser Saison auswärts, vor heimischer Kulisse waren es nur drei.
Austria ohne Regeneration ins Finale
Stary konnte mit seinem Team am Montag noch regenerieren, während die Austria ihr Play-off-Halbfinale in Hartberg (3:0) absolvierte. Der Coach der Wolfsberger sah starke Wiener. Der ehemalige Co-Trainer der Austria unter Thomas Letsch (2018/19) kennt auch die Ausgangslage beim Gegner gut. Welche Mannschaft mehr Erfolgsdruck hat, wollte Stary aber nicht beurteilen. Sicher sei beim WAC ein wenig Enttäuschung da, gab der 47-Jährige zu. "Wir wollten Dritter oder Vierter werden." Das 1:3 gegen Sturm vor den Augen des künftigen Cheftrainers Robin Dutt vereitelte den Sprung am LASK vorbei.
Stöger verwahrte sich am Tag vor der Partie gegen die Formulierung, die Saison noch "retten" zu können. Der Verein sei auch im Vorjahr im Play-off-Finale gestanden, danach seien bei der Mannschaft wieder "zwei, drei Millionen" gespart worden. "Wir stehen aber wieder im Kampf um das Europacup-Ticket. Die Jungs haben das schon gut gemacht", hielt Stöger fest. Der 55-Jährige könnte sich wie beim Meistertitel 2013 mit einem Erfolg verabschieden. Als Nachfolger sind Markus Schopp und Manfred Schmid laut Medienberichten in der engeren Auswahl. Manuel Ortlechner - 2013 in Austrias Meisterelf - soll bei der Austria den Posten des Sportdirektors übernehmen.
Austria will Heimatmosphäre nutzen
Beflügeln sollen die Violetten die 3.000 in der Generali Arena zugelassenen Fans. Die Karten gingen innerhalb der Abonnenten weg. Die Stimmungslage wird nach dem klaren Erfolg in Hartberg wieder besser sein. Das berühmte "Momentum" schwinge derzeit vielleicht für die Austria aus, meinte Stöger. "Es kann sein, dass wir vom Glücksmomentum her im Vorteil sind. Aber das muss man erst auf die Wiese bringen", meinte er.
Stöger lobte die Einstellung seines Teams noch einmal dezidiert. "Ich bin nach einer komplexer Saison sehr einverstanden, wie wir uns immer aufgerichtet haben und die Jungs performen." Auch sei es nicht selbstverständlich, dass er derzeit aus dem Vollen schöpfen kann. Der Austria stehen vor dem entscheidenden Doppel alle Spieler zur Verfügung. Mit Blick auf das Programm muss Stöger taktieren. Schonen werde er niemanden, "aber überlegen, wie wir die Spiele bestmöglich hinbekommen".
Beim WAC fehlt Stürmer Thorsten Röcher, der nach seinem Rot-Foul gegen Sturm für zwei Partien gesperrt wurde. Verteidiger Gustav Henriksson ist nach seiner Kopfverletzung noch nicht ins Training eingestiegen. Dario Vizinger stellten die Wolfsberger nicht für die U21-EM ab. Der Angreifer verpasst Kroatiens Viertelfinal-Spiel gegen Spanien am Montag.