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Franciszek Smuda kündigte an: "Werden in Polen so aggressiv auftreten wie die Austria hier." Auch Referee bekommt sein Fett ab.

Die Austria wird sich im UEFA-Cup-Rückspiel gegen Lech Posen nicht nur aufgrund der knappen 1:2-Führung auf eine "heiße" Partie einstellen dürfen. Wie Lech-Coach Franciszek Smuda nach Schlusspfiff ankündigte, werde sich seine Mannschaft am 2. Oktober im Hexenkessel Miejski-Stadion ganz anders präsentieren. Neben der Schiedsrichterleistung bekrittelte der sichtbar aufgewühlte 60-Jährige nach Schlusspfiff auch die harte Gangart der Wiener und kündigte eine ebensolche an.

Drohung
"Die Austria hat sehr hart gespielt. Der Trainer hat vor dem Spiel gesagt, sie müssen gegen uns aggressiv spielen und das haben sie befolgt. Aber genauso aggressiv werden auch wir in Polen auftreten", sagte Smuda. Der langjährige Deutschland-Legionär und -Trainer ließ es sich trotz Dolmetsch nicht nehmen, auch zusätzlich auf Deutsch seinen Unmut kund zu geben.

Kritik an Referee
"Die Schiedsrichterleistung heute war eine Katastrophe. Auch vor dem Treffer zum 1:2 (Anm.: nach einem Freistoß) war es kein Foul", zeigte Smuda wenig Verständnis für die Pfiffe des türkischen Unparteiischen Cüneyt Cakir. In einer harten, aber nicht gehässig geführten Partie hatte dieser achtmal Gelb gezeigt, wobei fünf Karten für die violetten Hausherren ausfielen.

"Müssen daheim gewinnen"
Bis auf die Begleitumstände ließ Smuda die Niederlage selbst scheinbar kalt. "Egal, ob wir 1:1 spielen oder 1:2 verlieren. Wir müssen zu Hause sowieso gewinnen", baute der Coach auf das Rückspiel. "Wir wissen, dass die Austria die meisten ihrer Tore aus Standardsituationen schießt und kaum welche aus dem Spiel. Das wird für uns eine Lehre sein." Ex-Austria-Stürmer Radoslaw Gilewicz meinte nach dem Gesehenen in Wien ebenfalls: "Die Austria hatte Vorteile, aber in zwei Wochen vor 37.000 Zuschauern wird das anders."

Daxbacher unbbeindruckt
Austria-Trainer Karl Daxbacher war sich dessen bewusst. "Vor einem vollen Stadion in Posen wird es schwerer, gegen ihre Offensive, die sicher Qualität hat, zu bestehen. Aber es könnte auch sein, dass wir dabei mehr Räume bekommen - wenn wir selbstbewusst auftreten", stellte der Niederösterreicher unmissverständlich klar, dass das Rezept der Austria in Polen auf Konter ausgelegt sein wird. Von der "Kampfansage" seines Trainerkollegen zeigte sich Daxbacher unbeeindruckt: "Es ist legitim, dass eine Mannschaft mit einem 1:2-Rückstand zu Hause versuchen will, mit Härte und Einsatz zu agieren."

Keine Hooligans
Das vieltitulierten "Risikospiel" im Horr-Stadion verlief dank massiver Sicherheitsvorkehrungen in und um das Stadion ohne grobe Zwischenfälle. Die mitgereisten Lech-Fans präsentierten sich wie angekündigt stimmgewaltig, aber friedlich. Die befürchteten 1.000 Anhänger ohne Karten ließen sich nicht blicken.

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