Barisic mit Frühjahrsstart zufrieden

Rapid nach Cup-Krimi am richtigen Weg

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Der Start ins Frühjahr ist Fußball-Bundesligist SK Rapid vorerst einmal gelungen. Allerdings war es ein schmaler Grat. Die Hütteldorfer drehten am Freitagabend im ÖFB-Cup-Viertelfinale beim WAC im Lavanttal einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Erfolg nach Verlängerung.

Die Grünweißen stehen damit erstmals seit 2019 wieder im Pokal-Halbfinale. Damals war man bis ins Endspiel gekommen und hatte dort gegen Seriensieger Salzburg das Nachsehen (0:2). Die Erleichterung, die unangenehme Hürde Wolfsberg genommen zu haben, war den Rapidlern nach der Partie anzusehen, schließlich hatte man dort zuvor in 21 Pflichtspielen nur vier Siege einfahren können. "Es war irrsinnig intensiv mit Chancen auf beiden Seiten. Wir hatten das Glück auf unserer Seite, dass wir nicht 0:2 in Rückstand geraten sind", erklärte Rapid-Coach Zoran Barisic. "Die Mannschaft hat nie aufgesteckt. Insgesamt haben wir verdient gewonnen", befand der 52-Jährige.

Ähnlich sah das Michael Sollbauer. "Wir sind durch einen leichten Fehler in Rückstand geraten. Aber ich finde, dass die Mannschaft eine Supermoral gezeigt hat." Der 32-Jährige erzielte ausgerechnet gegen die Kärntner, für die er neuneinhalb Jahre die Schuhe geschnürt hatte, sein erstes Pflichtspieltor für Rapid. "Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. In dem Moment war mir einfach nur wichtig, dass wir zurück im Spiel sind. Ich freue mich total, dass ich der Mannschaft habe helfen können."

Das war seit seiner Verpflichtung im vergangenen Sommer nicht immer der Fall. Sollbauer rutschte im Herbst aus dem Kader und fand sich nach einem kritischen TV-Interview auf der Tribüne wieder. Das alles scheint Schnee von gestern, der Trainer spricht nun von einer funktionierenden Mannschaft. "Vom Aufwärmen bis zum Ende des Spiels hat man eine richtige Einheit gesehen", konstatierte Barisic.

»Problemkinder« Bajic und Sollbauer lassen Fans hoffen

Hatte Rapid lange Zeit in Wolfsberg seine liebe Mühe und Not mit dem WAC, so änderte sich das mit den Einwechslungen nach rund 75 Minuten. "Die Spieler, die dann reingekommen sind, hatten einen Riesenanteil daran, dass wir weiter gekommen sind." Namentlich waren das Oliver Strunz, Jonas Auer und Zugang Denso Kasius. Vor allem der 22-jährige Strunz sorgte für eine Belebung der Offensive. Der Eigenbauspieler gilt als einer der Gewinner der Frühjahrsvorbereitung bei Rapid.

Ähnlich wie Sollbauer gab auch Ante Bajic nach einem nicht so guten Herbst ein kleines Versprechen für 2023 ab. Der 27-jährige Offensivspieler avancierte mit einem Doppelpack in der Verlängerung zum Matchwinner. Zuvor hatte Bajic im Spiel einige Gelegenheiten liegen gelassen. "Der Schlingel hat es verabsäumt, die einfachen Chancen reinzuhauen. Scheinbar hat er sich gedacht, 'ich mache es ein bisserl spannend und nehme lieber die schweren Bälle und versuche komplizierte Tore zu machen'", meinte Barisic schmunzelnd.

Bajic war mit zwei feinen Hebern binnen zwei Minuten zweimal erfolgreich. "Man hat gesehen, als er sein erstes Tor erzielt hat, wie locker er geworden ist und mit welchem Selbstverständnis er dann weitergespielt hat", freute sich sein Trainer. "Ich hatte zuvor drei Chancen gehabt, wo ich mindestens eine machen muss, umso glücklicher bin ich, dass die zwei dann aufgegangen sind und wir als Sieger vom Platz gegangen sind", war der Doppeltorschütze erleichtert. Wie nachhaltig der gute Start ins Frühjahr ist, wird schon die nächste Partie zeigen. Nächsten Freitag (20.30 Uhr) gastieren die Hütteldorfer beim Liga-Zweiten Sturm Graz. "Das ist wieder ein richtiges Topspiel. Wir wollen besser werden und wir wissen, dass wir uns in vielen Dingen verbessern müssen", war sich Barisic bewusst. Das hat auch das Spiel in Wolfsberg gezeigt.

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