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Trainereffekt bei Rapid in Innsbruck - Sturm und Austria verlieren.

Zoran Barisic darf sich über ein rundum gelungenes Debüt als Rapid-Interimstrainer freuen. Österreichs Fußball-Rekordmeister feierte am Samstag mit dem 40-Jährigen auf der Bank einen verdienten 3:0-(1:0)-Auswärtssieg über Wacker Innsbruck und verbesserte sich damit zumindest bis Sonntag auf Platz vier. Dank Treffer von Salihi (10./Elfer), Drazan (63.) und Hofmann (70.) gelang Barisic auf Anhieb, was seinem Vorgänger Peter Pacult in drei Saison-Versuchen nicht geglückt war - ein Sieg über den Aufsteiger.

Die Basis dafür legten die Hütteldorfer schon in der Anfangsphase. Rapid begann stark und wurde in der 6. Minute erstmals gefährlich, als Salihi allein vor Wacker-Goalie Planer auftauchte, aber zu schwach schoss. Vier Minuten später wurde Hofmann im Strafraum von Abraham zu Fall gebracht, den dafür verhängten Elfmeter verwandelte Salihi souverän.

Auch danach kontrollierten die Gäste das Geschehen. Barisic hatte eine Elf in 4-2-3-1-Formation mit Prokopic als rechten Flügel aufs Feld geschickt, durch dieses System kam das Offensivspiel von Wacker überhaupt nicht zur Geltung - mit einer Ausnahme: In der 31. Minute tauchte Burger freistehend vor Payer auf, fand im Teamgoalie jedoch seinen Meister. Rapid hingegen hätte die Führung durch Prokopic (14.) und Drazan (21.) noch vor der Pause ausbauen können.

Nach dem Seitenwechsel scheiterte zunächst Katzer per Kopf an Planer (52.), ehe Drazan für die Vorentscheidung sorgte. Der Flügelspieler profitierte nach einem weiten Payer-Abschlag von einem kollektiven Nickerchen der Wacker-Abwehr und überraschte Planer mit einem Schuss ins kurze Eck, wonach er schnurstracks zu Barisic sprintete und mit dem Pacult-Nachfolger jubelte.

Sieben Minuten später zirkelte der groß aufspielende 20-Jährige eine Flanke auf Salihi, der Hofmann per Kopf bediente, und der Deutsche hatte keine Mühe, mit einem Volley aus kurzer Distanz den Endstand herzustellen. Durch diesen klaren Erfolg bleiben die Hütteldorfer nicht nur auf Tuchfühlung mit den Europacup-Plätzen, sondern dürfen sogar wieder auf Platz eins schielen. Aufgrund der Niederlagen von Austria und Sturm beträgt der Rückstand auf die Spitze sieben Runden vor Schluss nur noch fünf Zähler.

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Austria stolpert gegen Mattersburg

Die Austria hat im Titelkampf einen Rückschlag erlitten. Die Wiener kassierten am Samstag vor 9.322 Zuschauern gegen den SV Mattersburg nach schwacher Vorstellung eine bittere 0:1-(0:0)-Niederlage. Zlatko Junuzovic und Co. (50 Punkte) stehen zwar trotzdem auch nach der 29. Runde einen Punkt vor Sturm Graz (49) an der Tabellenspitze, Meister Salzburg (47) und Rekordmeister Rapid (45) sind allerdings näher gerückt. Die Wiener verabsäumten es damit auch, Coach Karl Daxbacher ein Geschenk anlässlich seines 58. Geburtstages am vergangenen Freitag zu machen.

Die Burgenländer machten hingegen mit ihrem ersten Sieg in Favoriten gegen die Austria im 16. Anlauf (1/5/10) einen wohl entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt und tankten viel Selbstvertrauen vor dem bevorstehenden Duell mit dem nun schon neun Punkte entfernten Schlusslicht LASK am 23. April im Pappelstadion. Den entscheidenden Treffer für die bissigen Gäste erzielte Robert Waltner in der 53. Minute.

Die Austria war vor der Pause feldüberlegen, kam aber nur zweimal gefährlich vor das Mattersburg-Tor. SVM-Goalie David Schartner war aber sowohl bei einem Linz-Abschluss (9.) nach Junuzovic-Zuspiel als auch bei einem Barazite-Schuss (40.) nach Liendl-Vorlage mit einer Fußabwehr zur Stelle. Doch nicht nur der anstelle des angeschlagenen Borenitsch im Tor stehende Schartner lieferte eine passable Leistung ab.

Die Burgenländer standen tief, agierten sehr diszipliniert und hielten die Begegnung offen. Mit einer Bilanz von 9:3 hatten die Gäste auch deutlich mehr Schüsse in Richtung Tor, wirklich gefährdet wurde Austria-Goalie Heinz Lindner dabei aber nicht. Austria-Mittelfeld-Regisseur Junuzovic erlitt nach einem unabsichtlichen Ellbogencheck von Malic in der 35. Minute eine Platzwunde, spielte allerdings mit Turban weiter.

Nach dem Seitenwechsel starteten die Wiener mit viel Druck, Schartner hatte bei einem Junuzovic-Schuss große Mühe (48.). Mitten in der Drangperiode der Elf von Coach Karl Daxbacher fiel allerdings das 0:1. Nach einem weiten Ausschuss von Schartner traf Waltner ins lange Eck (53.). Die Austria-Abwehr präsentierte sich dabei wie schon beim 3:3 in Kapfenberg vergangene Woche alles andere als meisterlich.

Danach waren die Hausherren geschockt, wirkten ideenlos und kamen auch in der Drangperiode am Schluss nicht wirklich gefährlich zum Abschluss. Die Mattersburger hätten hingegen nach einem Konter das 2:0 erzielen können, Suttner rettete bei einem Farkas-Schuss per Kopf knapp vor der Linie (88.).

In der Nachspielzeit kam die Daxbacher-Elf aber noch zweimal zu Chancen. Ein Junuzovic-Schuss wurde von Bürger knapp neben das Tor abgelenkt (93.), zudem war Schartner bei einem Jun-Schuss aus spitzem Winkel auf dem Posten (94.). Damit war der erste Auswärtssieg der Mattersburger seit 12. Februar (1:0 gegen LASK) perfekt.

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Alan-Triplepack bei Salzburg-Sieg in Graz

Meister Salzburg hat im Schlager der Runde einen 3:0-(2:0)-Sieg beim Tabellenzweiten Sturm Graz gefeiert. Drei Treffer des Brasilianers Alan (30., 36., 86.) bescherten Neo-Trainer Ricardo Moniz im zweiten Spiel den ersten Erfolg. Der Tabellendritte verkürzte damit den Rückstand auf die Steirer auf zwei Zähler, auf Tabellenführer Austria Wien (0:1-Blamage im Heimspiel gegen Mattersburg) fehlen dem Titelverteidiger nun auch nur noch drei Zähler.

Die Salzburger wirkten eine Woche nach der 0:1-Heimniederlage gegen Tabellenschlusslicht LASK wie ausgewechselt, überzeugten vor allem in der ersten Hälfte spielerisch. Zwar hatten die Hausherren zunächst durch Klem, der an Schlussmann Gustafsson scheiterte (7.), und Wolf, der nach Vorarbeit von Kienast und Szabics den Ball über das leere Tor jagte (8.), zwei große Möglichkeiten, doch danach übernahmen die Gäste das Kommando.

In der 17. Minute sahen die 15.323 Zuschauer in der ausverkauften UPC-Arena die erste blitzschnelle Kombination der "Bullen". Via Svento, Jantscher und Alan kam der Ball zu Zarate, dessen Schuss knapp am langen Eck vorbeizischte. Nach einem Doppelpass von Zarate mit Leitgeb machte es Alan dann besser und sorgte für die Salzburger Führung, auch weil Standfest die Sturm-Abseitsfalle gleich um mehrere Meter aufgehoben hatte.

Nur eine Minute später hätte Schiedsrichter Harald Lechner auf Elfer entscheiden müssen, nachdem Jantscher im Strafraum von Außenverteidiger Standfest gelegt worden war (31.). Doch auch ohne den fälligen Strafstoß hieß es wenig später 2:0 für die Gäste: Leitgeb spielte zu Alan, der mit einer halben Drehung gleich drei Sturm-Spieler aussteigen ließ und seinen Doppelpack innerhalb von sechs Minuten perfekt machte. Bis zum Samstagabend hatte der Brasilianer lediglich bei einem einzigen Liga-Treffer gehalten. Auch diesen hatte er gegen Sturm geschossen, mit seinem Siegtreffer am 12. Dezember des Vorjahres beim 2:1-Heimsieg.

Franco Fodas Kabinenpredigt in der Pause zeigte Wirkung, denn in der zweiten Hälfte dominierte von Beginn an seine Mannschaft. Dass es nicht einmal zum Anschlusstreffer reichte, lag vor allem an Salzburg-Goalie Gustafsson, der sich gleich mehrmals auszeichnete (u.a. 46. gegen Weber, 82. gegen Haas), und Außenverteidiger Bodnar, der zweimal in die Rolle des Retters in höchster Not schlüpfte (53., 59.).

Die Salzburger waren da viel effizienter: Alan erzielte nach idealem Lochpass von Liga-Debütant Georg Teigl, der in Hälfte zwei den angeschlagenen Jantscher ersetzte, und Umkurvung von Goalie Cavlina seinen dritten Treffer an diesem Abend. Damit gelangen dem amtierenden Champion erstmals in dieser Saison drei Auswärtstreffer. Sturm kassierte dagegen nach dem 3:3 gegen Rapid zum zweiten Mal in Serie drei Tore in einem Heimspiel.
 

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