Kroatien darf weiter auf Bullen-Kapitän Niko Kovac zählen: Anerkennung der Fans lässt den Kroaten weiter im Team spielen.
Eigentlich schien es beschlossene Sache zu sein, dass Niko Kovac mit der EURO 2008 seine Karriere im kroatischen Fußball-Nationalteam beendet. Doch das unglaubliche EM-Viertelfinale am 20. Juni 2008 in Wien gegen die Türkei war nicht der letzte Auftritt des 36-Jährigen für "Hrvatska", der Routinier von Red Bull Salzburg nimmt auch die WM-Qualifikation 2010 in Angriff. Kovac ließ sich dazu von Teamchef Slaven Bilic, Verbandsboss Vlatko Markovic und vor allem von vielen kroatischen Fans überreden.
Rücktritt "nie fix"
Die Berichte, wonach Kovacs
Rücktritt mit EURO-Abpfiff fix gewesen sei, seien eben nicht ganz korrekt
gewesen. "Vor der EM gingen die Überlegungen eindeutig in die Richtung, dass
ich aufhöre. Da deutete alles darauf hin. Dass ich sicher und endgültig
aufhören werde, habe ich aber nie gesagt", meinte Kovac.
Enttäuschund war groß
Die aus kroatischer Sicht
sportlich tragischen Ereignisse im Wiener Happel-Stadion waren ein tragender
Grund, warum Kovac doch noch keinen Schlussstrich ziehen wollte. "Natürlich
wollte ich nicht mit einem derartigen Misserfolg aufhören, das war sicher
ein Argument. Die Enttäuschung war gewaltig groß", meinte Kovac, der lange
brauchte, um das Viertelfinal-Out zu verdauen. Die Kroaten waren in der 119.
Minute durch Klasnic 1:0 in Front gegangen, quasi mit Schlusspfiff war den
Türken aber durch Sentürk das 1:1 gelungen. Im Elferschießen gingen die
Kroaten dann 1:3 unter.
Im Kader gegen Slowenien
Nun findet sich Kovac, genauso wie sein
Bruder Robert, im Kader fürs Testmatch der Kroaten am 20. August in Marburg
gegen die Slowenen wieder. Die Quali für die WM 2010 beginnt für die Kroaten
dann mit den Heimspielen gegen Kasachstan (6. September) und England (10.
September). Der defensive Mittelfeld-Abräumer will nach seiner
Oberschenkelblessur am Montag wieder voll ins Salzburger Team-Training
einsteigen, zur Titeljagd in Österreich meinte Kovac: "Hoffentlich geht es
für uns so weiter, aber Selbstläufer wird das ganz sicher keiner."