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Sportchef Freund über Transferzeit: 'Wollten die Mannschaft zusammenhalten'.

In der Winter-Transferzeit ließen die Salzburger Ruhe walten. Die Rückkehr von Andre Ramalho wurde vor Weihnachten fixiert. Der brasilianische Defensivspieler, laut Freund ein "absoluter Wunschspieler", soll den Abgang von Innenverteidiger Paulo Miranda kompensieren. Bei Ramalho, der 2015 zu Leverkusen gewechselt war, habe es laut Freund gewirkt, als sei er nie weg gewesen. "Andre ist vom ersten Tag an als Führungsspieler wahrgenommen worden."

800.000 Euro soll Salzburg in den Transfer des 25-Jährigen investiert haben. Selbst waren die Roten Bullen in erster Linie als Verleiher tätig. So ging Stefan Stangl für ein halbes Jahr zur Austria, Samuel Tetteh zum LASK oder David Atanga zu St. Pölten. Angebote sollen indes für Duje Caleta-Car und Munas Dabbur eingeflattert sein. Für den Kroaten Caleta-Car bot Spartak Moskau dem Vernehmen nach 12 Millionen Euro. Ein Angebot, das Salzburg abgelehnt haben soll.

"Wir wollten eine ruhige Transferzeit und die Mannschaft zusammenhalten. Das ist gelungen", merkte Freund an. Dass Salzburg bei Transfererlösen inzwischen in eine Kategorie vorgestoßen ist, von der die nationale Konkurrenz nur träumen kann, liege am "guten Namen", den Salzburg inzwischen genieße. "Wir haben uns ein Standing erarbeitet", meinte Freund. "Die Vereine wissen, dass sie bei uns Qualität vorfinden."

Guter Ruf durch internationale Erfolge

Geholfen haben den Mozartstädtern diesbezüglich ihre internationalen Erfolge. In der Europa League schaffte der Club souverän die Qualifikation für das Sechzehntelfinale. Dort trifft Salzburg in zwei Wochen auf den spanischen Vertreter Real Sociedad und will ebenfalls Akzente setzen. "Wir wollen weiterkommen", sagte Freund. Endstation soll die Runde der letzten 32 noch nicht sein: "Wir hoffen, dass es noch weitergeht im Frühjahr."

Meisterschaft, Cup und Europa League: Red Bull Salzburg tanzt noch auf drei Hochzeiten. Die Voraussetzungen auf ein erfolgreiches Frühjahr will man beim Fußball-Serienmeister geschaffen haben. In Salzburg peilt man mit der Titelverteidigung in der Bundesliga nicht weniger als "Historisches" an. Den Gewinn von fünf Meisterschaften in Folge hat in Österreich noch kein Verein geschafft.

"Unser großes Ziel ist es, am Ende wieder ganz vorne zu stehen, wie in den letzten vier Jahren auch", sagte Christoph Freund bei einer Pressekonferenz der Liga am Mittwoch. "Das wäre historisch", betonte Salzburgs Sportdirektor. Vier Titel in Folge hatte die Wiener Austria von 1978 bis 1981 erreicht. Härtester Konkurrent auf dem Weg zum Rekord ist Sturm Graz. Der Winterkönig startet mit einem Zähler Vorsprung in die 16 Frühjahrsrunden.

Freund erwartete ein "sehr spannendes Frühjahr" mit einem direkten Konkurrenten, der noch stabiler geworden sei. Auch Rapid - neun Zähler hinter Salzburg Dritter - könne noch einmal angreifen. Inwiefern Sturm mit den Rückkehrern Jakob Jantscher und Bright Edomwonyi dem durch die Bank als Favorit gehandelten Titelverteidiger Paroli bieten kann, bleibt abzuwarten.

Budget-Unterschied ist riesig

Selbst Sturms Sportchef Günter Kreissl betonte wenige Tage vor dem Wiederanpfiff: "Die Favoritenrolle auszurufen wäre verrückt, wenn man sich die Budget-Unterschiede ansieht." Laut der jüngsten Deloitte-Studie wies Salzburg in der vergangenen Saison einen Umsatz von knapp 108 Millionen Euro aus. Soviel schrieben Rapid (44), die Austria (32) und Sturm (17) zusammengerechnet nicht an.

Für Red-Bull-Trainer Marco Rose startet seine Mannschaft am Samstag gegen die Admira gut vorbereitet und "mit einem guten Gefühl" ins Titelrennen. Der Deutsche könnte am 27. Mai als vierter Salzburg-Coach in den vergangenen fünf Jahren nach Roger Schmidt (2014), Adi Hütter (2015) und Oscar Garcia (2016, 2017) die Meisterschale entgegennehmen. "Wir sind positiv gestimmt, wissen aber, dass wir ab Samstag in den absoluten Wettkampfmodus müssen", meinte Rose.

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