Der Wiener Geschäftsmann, der sich 2007 als angehender Millionen-Sponsor des SK Rapid Wien präsentierte, wird nun mit Haftbefehl gesucht.
Werner Koppel, gegen den im Wiener Straflandesgericht ein Betrugsverfahren anhängig ist, ist nämlich untergetaucht, um sich offenkundig der gerichtlichen Verfolgung zu entziehen.
Kein Geldregen für Rapid
Im Vorjahr fand sich Koppel,
vorgeblich Präsident der Jasmin Raw Materials Ltd., zunächst in den
Schlagzeilen, weil er mit dem Rapid-Management eine Vereinbarung über eine
20-Millionen-Euro-Investition unterschrieben haben soll. Der "Geldregen"
blieb jedoch aus. Wie sich in weiterer Folge herausstellte, dürfte der
Fußballclub einem Schwindler auf den Leim gegangen sein.
Im August 2007 wurde gegen Koppel ein Schöffenprozess eröffnet, weil er eine niederländische Unternehmensgruppe um 128.000 Euro betrogen haben dürfte, indem er vorgab, ihnen 2.000 Nokia-Handys liefern zu können. Die Interessenten leisteten eine Anzahlung, die erwünschten Nokia-8800-Modelle bekamen sie aber niemals zu Gesicht.
Im Zuge der Verhandlung kamen dem Gericht Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten, so dass beschlossen wurde, das Verfahren zu vertagen und diesen psychiatrisch untersuchen zu lassen.
Untergetaucht
Von diesem Zeitpunkt an war Koppel zumindest für
die Justiz wie vom Erdboden verschluckt. Er ließ mehrfach Termine mit der
Sachverständigen "platzen", erschien zu keiner Untersuchung und war auch
telefonisch nicht mehr zu erreichen. Auch an den von ihm angegebenen
Adressen war er nicht mehr auffindbar.
Da Nachforschungen der Polizei im Umfeld des 56-Jährigen keinen Hinweis auf seinen aktuellen Aufenthaltsort ergaben, war für das Landesgericht nun Gefahr im Verzug gegeben. Vor wenigen Tagen wurde ein Haftbefehl erlassen.