Goalie-Zoff bei Rapid: Während Experten wie Peter Stöger (ORF) Georg Koch die Schuld am CL-Aus geben, geht der Tormann in die Offensive.
Nach dem Champions-League-Aus gegen Anorthosis Famagusta (Zypern) redet alle Welt über das vorentscheidende 0:1 im Rückspiel am Mittwoch (Endstand: 3:1/Hinspiel: 0:3). Beim Kopfballtreffer von Vincent Laban stand Rapid-Goalie Georg Koch (36) am falschen Fuß – und schaffte es nicht mehr, in die entgegengesetzte Richtung zu hechten. ORF-Experte Peter Stöger urteilte scharf: „So ein Tor darf nicht passieren.“ Und gab Koch die Schuld: „Da hat er sich zu früh geschlagen gegeben.“
Kochs Enthüllung
Gestern aber schlug Riese Koch (1,93 Meter,
94 Kilo) zurück: „Es gibt sicher keine unhaltbaren Bälle. Aber bei diesem
Tor stand ich schon am falschen Fuß. Und ich kam nicht mehr hinüber auf die
andere Seite. Ich habe wirklich alles versucht, aber es ging einfach nicht.“
Und dann enthüllt Koch: „Der Ball war abgefälscht! Ich weiß nicht, ob Veli
Kavlak noch dran war oder ob der Laban sich selbst anköpfelte. Aber es gab
eine Richtungsänderung. Deshalb stand ich am falschen Fuß. Was soll ich da
machen?“
TV-Beweis
Abgefälscht – nur eine billige Ausrede? ÖSTERREICH nahm
das Tor genau unter die Lupe und bemühte die Super-Slow-Motion der ORF-Live-
Übertragung. Aus einer Einstellung ist schemenhaft zu erkennen: Laban
köpfelt sich selbst an den rechten Oberarm, von dort wird die Kugel ins Tor
abgefälscht. Das bestätigt auch Rapid-Kapitän Steffen Hofmann: „Stimmt, der
Ball änderte die Richtung.“
„Ich bin selbstkritisch“
Teil-Freispruch für Koch –
in diesem Fall. Doch der Goalie muss sich andere Fehler ankreiden lassen:
Beim 1:3 in Graz verschuldete er das 0:1. Auch beim 3:1-Heimsieg gegen
Kapfenberg am vergangenen Samstag wackelte der Routinier. Ist Koch der
Richtige für Rapid? Er sagt: „Ich bin selbstkritisch, aber ich glaube, ich
kann Rapid helfen.“