Bei einem Eckball wurde der Austria-Kapitän von Feuerzeugen getroffen und verletzt.
Rapid muss weiter auf den ersten Derbysieg im Allianz-Stadion warten. Am Sonntag holte Grün-Weiß in der 21. Runde der Fußball-Bundesliga gegen eine lange Zeit dominierende Austria in Hütteldorf aber immerhin noch ein 1:1 (0:0). Überschattet war eine attraktive Partie aber neuerlich von Zuschauerausschreitungen, die in der ersten Hälfte zu einer zehnminütigen Unterbrechung führten.
Dejan Ljubicic (64.) sicherte den Hausherren einen Punkt, nachdem Christoph Monschein die Gäste kurz zuvor in Führung gebracht hatte (62.). Rapid hält im Allianz-Stadion im Derby bei zwei Niederlagen und zwei Unentschieden. Die Punkteteilung macht keines der beiden Teams glücklich. Rapid konnte Sturms Ausrutscher in Mattersburg nicht richtig nutzen, liegt neun Punkte hinter den Grazern. Die Austria verlor sogar Boden auf den fünftplatzierten LASK, hat als Sechster nun drei Zähler Rückstand auf die Linzer.
Skandal-Attacken
Allerdings stand in der ersten Hälfte - aber auch ganz am Schluss - vor 25.600 Zuschauern nicht Sportliches im Vordergrund. Bereits in der vierten Minute wurde Austria-Kapitän Raphael Holzhauser beim Eckball von zwei Feuerzeugen getroffen und zeigte eine vermutlich dadurch entstandene kleine Wunde in Höhe des Schlüsselbeins. Noch ließ Schiedsrichter Eisner weiterspielen, 20 Minuten später unterbrach er die Partie dann aber für zehn Minuten, weil der Austrianer Felipe Pires diesmal beim anderen Corner beworfen wurde. Erinnerungen an das Derby in Hütteldorf am 6. August 2017 wurden wach: Auch damals stand die Partie im Finish vor dem Abbruch, weil Holzhauser beim Corner mit Gegenständen beworfen worden war.
Holzhauser fordert Konsequenzen
Nun meldete sich Holzhauser auf seiner Facebook-Seite zu Wort. Er zeigte sich enttäuscht über das Unentschieden. Aber auch die Attacke ließ er nicht unkommentiert. „Ich habe gestern durch mein Weiterspielen ein Zeichen für Fairness gesetzt und habe mir einmal mehr nicht den Spaß am Spiel nehmen lassen“, sagt er. Diese Vorfälle will er allerdings nicht unter den Teppich kehren lassen und fordert ein Handeln von Club und Liga: „Ich als Spieler möchte mich wie jeder andere in seinem Beruf sicher fühlen und erwarte entsprechende Maßnahmen von den Vereinen und der Bundesliga.“ Ihm sei klar, dass es im Derby um Hass und Emotionen gehe, allerdings müsse man sich distanzieren, sobald Gewalt im Spiel sei.