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Kann Altach die Bullen stoppen?

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Außerdem: Ried empfängt Grödig, NÖ-Derby in Wr. Neustadt.

Red Bull Salzburg - SCR Altach (Sa, 18.30 Uhr)
Der Weg zur Titelverteidigung in der Fußball-Bundesliga wird für Red Bull Salzburg immer kürzer. Im Heimspiel gegen den SCR Altach verteidigt der Meister am Samstag (18.30 Uhr) einen Neun-Punkte-Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid. Trainer Adi Hütter ließ zuletzt gar mit der Aussage aufhorchen, wonach es im Titelrennen keine Konkurrenz mehr gibt - ein Versprecher, wie er später beteuerte.

Hütter rudert zurück
"Rausgerutscht" sei ihm diese Aussage, wiegelte Hütter am Donnerstag erneut ab. "Die Meisterschaft ist ganz klar unser Ziel, aber die Konkurrenz ist sicher zu beachten und zu respektieren. Wenn wir Altach schlagen, werden wir uns von ihnen aber verabschiedet haben", rechnete der ehemalige Altacher Nachwuchsspieler vor. Die Rheindörfler liegen als Dritter zwölf Zähler hinter den Salzburgern. Als Konkurrent wird der Titelverteidiger aber ohnedies nicht gesehen.

Schwere Auslosung für Altach
Für Altach ist es das dritte Auswärtsspiel gegen einen prominenten Gegner in Folge. Bei der Austria (2:5) und zuletzt Rapid (0:1) setzte es Niederlagen, wobei der Aufsteiger beim Auftritt gegen die Hütteldorfer extrem defensiv agierte. In Wals-Siezenheim will Altach aber auch nach vorne wieder für Akzente sorgen. "Wir müssen mutiger werden und uns selbst mehr zutrauen. Nur Verteidigen wird schwierig sein", meinte Trainer Damir Canadi.

Drei Altacher fehlen
Canadi quartierte sich mit seinem Team in der englischen Woche in Wien ein, ehe es Richtung Salzburg ging. Dort muss Altach mit den Verteidigern Cesar Ortiz und Benedikt Zech sowie Mittelfeldmann Patrick Salomon drei gesperrte Profis vorgeben. Vor allem in der Abwehr wird die Personaldecke dünn. "Wir müssen zusehen, dass wir das gut kompensieren", sagte Canadi. Sein Motto für die Partie lautete deshalb: "Unsere Chance liegt darin, dass wir keine Chance haben."

Auf und ab
Salzburg erlebte gegen Altach in dieser Saison zwei völlig unterschiedliche Spiele. Einem 5:0-Kantersieg in der Red Bull Arena im August folgte ein 1:4 in Altach. Drei Tage zuvor hatten die "Bullen" noch in der Europa League erfolgreich gespielt.

"Die Leistung war sehr schwach an diesem Tag, wir waren geistig nicht frisch genug", sagte Hütter rückblickend. Nun sei die Ausgangslage freilich eine andere. "Es ist jetzt auch unser siebentes Spiel in 21 Tagen, aber die Mannschaft wirkt jetzt viel besser im physischen Bereich. Wir werden auch Samstag versuchen, Powerfußball zu bieten", betonte der Salzburg-Coach.

Bullen gegen Altacher "Bollwerk"
Hütter muss auf den gesperrten Marcel Sabitzer verzichten, dafür stehen die zu Wochenbeginn angeschlagenen Christian Schwegler und Massimo Bruno wieder zur Verfügung. In der fünften Runde im Jahr 2015 peilt der in der Liga noch ungeschlagene Titelverteidiger den vierten Sieg an. Dem stellt sich jedoch ein "Bollwerk" (Hütter) entgegen.

Altach spielte in dieser Saison zehn Mal zu null. "Es ist ein extremer Unterschied, ob Altach daheim oder auswärts spielt. Ich bin mir sicher, dass wir gegen eine Mauer anrennen werden", sagte Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger mit Blick auf die Statistik. Diese weist die Vorarlberger als Heimmacht aus, in der Ferne lief es jedoch bisher nicht nach Wunsch: Altach ging auswärts nun bereits vier Mal in Folge als Verlierer vom Platz.

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SV Ried - SV Grödig (Sa., 18.30 Uhr)
Die SV Ried hat nach dem ersten Sieg im neuen Jahr Lust auf mehr. Als Siebenter liegen die Innviertler in der Fußball-Bundesliga zwar im Niemandsland, ein weiterer voller Erfolg könnte den Abstand auf die obere Tabellenhälfte aber weiter verringern. Am Samstag (18.30 Uhr) gastiert der im Frühjahr nach zwei Spielen noch punktlose SV Grödig in der Keine Sorgen Arena.

Die Salzburger kassierten am Mittwoch ein 1:3 gegen Wiener Neustadt und haderten danach mit der mangelnden Effizienz. Michael Baur sieht das Warten auf das erste Erfolgserlebnis im neuen Jahr auch als Charaktertest. "Grödig hat in den letzten Jahren erfolgreich gespielt, aber es ist klar, dass es schwierigere Zeiten auch gibt. Jetzt sind wir noch mehr gefordert, wenn die Situation so ist, dass es nicht so läuft", sagte Grödigs Trainer.

Immerhin hat der SV im Frühjahr erst zwei Spiele absolviert und liegt nach Verlustpunkten sogar vor den Riedern. Der Abstand auf Schlusslicht Admira ist bei aktuell vier Punkten dennoch ein auf den ersten Blick bedrohlicher. "Man kann nicht sagen, dass wir im Abstiegsstrudel sind. Aber wir müssen uns schon auf die Füße stellen, damit wir die Kurve kratzen", betonte Baur. Dementsprechend motiviert reise man ins Innviertel: "Wir fahren überall hin, um zu gewinnen."

Ried wurde für gegnerische Mannschaften in jüngster Zeit aber wieder zum unangenehmen Boden. Die Spielvereinigung ist vor heimischer Kulisse seit 5. Oktober 2014 (1:2 gegen Rapid) ungeschlagen. In sechs Spielen standen seither drei Siege und drei Remis zu Buche, zuletzt jeweils 2:2-Unentschieden gegen Salzburg und die Admira. Gegen Grödig gab es im Herbst zuhause ebenfalls eine 2:2-Punkteteilung.

Bei den Oberösterreichern wollte man sich vor der Partie mit Fragen nach der Tabellensituation nicht groß beschäftigen. "Wir schauen in der Tabelle nicht nach oben oder unten, damit fahren wir am besten", meinte Trainer Oliver Glasner. Von der jüngsten Niederlage der Grödiger gegen Wiener Neustadt wollte er sich nicht blenden lassen: "Grödig war die überlegene Mannschaft. Niemand darf glauben, dass Grödig Kanonenfutter sein wird."

Ried bangte vor dem Spiel um die Fitness von Flügelstürmer Clemens Walch, den ebenso wie Michele Polverino eine Muskelprellung im Oberschenkel plagte. Bei den Grödigern war Salzburg-Leihgabe Lucas Venuto aufgrund einer Knieblessur fraglich.

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SC Wr. Neustadt - Admira Wacker (Sa., 18.30 Uhr)
Der SC Wiener Neustadt startet am Samstag aus einer ungewohnten Ausgangslage in ein Bundesliga-Spiel. Vor dem niederösterreichischen Liga-Derby gegen die Admira (18.30 Uhr) durften die Blau-Weißen durchaus in die Favoritenrolle schlüpfen. Mit einem Sieg im Heimspiel würde Wiener Neustadt den Abstand auf das Schlusslicht jedenfalls auf fünf Zähler anwachsen lassen.

Zwei Siege in Folge durfte SC-Trainer Helgi Kolvidsson mit seiner Mannschaft zuletzt bejubeln. Gegen die Admira hat Wr. Neustadt darüber hinaus die letzten fünf Begegnungen vor heimischer Kulisse gewonnen. Die Gäste reisten auch moralisch angeschlagen an: Am Mittwoch rutschten die Südstädter erstmals in dieser Saison auf den letzten Tabellenrang ab.

Marschrichtung stimmt
"Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Kolvidsson vor der Begegnung der 24. Runde. Der Isländer darf sich derzeit freuen. Mit zwei Siegen und einem Unentschieden ist Wiener Neustadt erstmals in dieser Saison seit drei Spielen ungeschlagen. "Es ist einfach wichtig für uns, dass wir wieder dran sind", wollte Kolvidsson dies jedoch nicht zu groß bewerten. Er fordert von seiner Mannschaft weiter ein souveräneres Auftreten und mehr Konstanz.

Schwedischer Superstürmer schlug voll ein
Als mitentscheidender Faktor für den Aufschwung darf aber sicherlich Philip Hellquist gelten. Der im Winter geholte Schwede stürmte im Frühjahr höchst erfolgreich. Drei Treffer in vier Runden stehen für den 23-Jährigen zu Buche. "Aber er wird nicht nur an seinen Tore gemessen, er ist auch einer, der sehr viel für das Team arbeitet", meinte Kolvidsson über seinen Torjäger. Hellquist soll auch gegen die Admira den Unterschied ausmachen.

Admira ist Wr. Neustadts Lieblingsgegner
Im ersten Saisonvergleich im Stadion Wiener Neustadt gewannen die Hausherren mit 5:4, in Maria Enzersdorf gab es dann ein 1:1. Die Admira darf insgesamt als ein Lieblingsgegner für den NÖ-Konkurrenten gelten, der sieben der jüngsten neun Duelle für sich entschieden hat (7-1-1). Für Admira-Trainer Walter Knaller liegt der Grund dafür auf der Hand: "Neustadt hat sich immer wieder als effektivere Mannschaft herausgestellt."

Die Südstädter haderten in den vergangenen Partien erneut mit ihrer fehlenden Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse. Beim 1:4 gegen Salzburg am Mittwoch vergab Rene Schicker sogar einen Elfmeter. Für Knaller war das Spiel gegen den Meister aber ohnedies das bisher schlechteste der Admira im dritten Meisterschaftsviertel.

Für Admira gilt "verlieren verboten"
In Wiener Neustadt ist für den Ex-Torjäger nun "Verlieren verboten" angesagt. "Wobei wir die schlechteren Karten haben. Wir müssen gewinnen, um die Rote Laterne abzugeben", betonte Knaller. Dennoch: "Entscheidend ist zu wissen, dass wir gewinnen können, wenn wir unser Bestes auf den Platz bringen."

Vorgeben muss die Admira den verletzten Toni Vastic. Issiaka Ouedraogo könnte an seiner Stelle zum 100. Bundesliga-Einsatz kommen. Als weitere Alternative steht Benjamin Sulimani parat. Einen effizienten Angreifer wie Hellquist sucht man im Kader der Admira dennoch vergeblich. Beste Saison-Torschützen sind Rene Schicker und Außenverteidiger Stephan Zwierschitz - mit je vier Treffern.

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