Offener Brief

Pyro-Strafen: Ultras geben Rapid Schuld

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In der Causa Pyrotechnik zeigen sich die Rapid-Ultras uneinsichtig.

Unter dem Titel „Ihr verurteilt unser Feuer der Leidenschaft, um von eurer Unfähigkeit abzulenken!“ holen die Rapid-Ultras zum Rundumschlag aus – gegen den eigenen Verein Rapid und die gesamte Bundesliga. Streitpunkt ist – klar – die Hammerstrafe für Rapid wegen des Abfackelns von Bengalos durch einige Anhänger im Fan-Block. Die Ultras im O-Ton: "Rapid ist auch Mitglied der Bundesliga und somit selbst für die Bestimmungen der Liga mitverantwortlich."

Rundumschlag
In einem offenen Brief auf ihrer Website Ultrasrapid.at wird die Opferkarte gespielt: „Nach Vorbild der UEFA versuchen die Verantwortlichen der Liga mittels Strafen und Sanktionen gegen aktive Fans vorzugehen. In der Öffentlichkeit wurde das Pyrotechnik-Thema seit dem Start der Frühjahrssaison mehr beackert als der Grödiger Sportplatz.“ Dann gleich ein Frontalangriff auf die Bundesliga: „Der Liga scheint es dabei mehr als recht zu sein, wenn der Fokus nicht auf leeren Stadien, miserablen Spielbedingungen, überhöhten Kartenpreisen oder dem schlichtweg schlechten Fußball liegt.“

Nicht fehlen darf natürlich auch ein Angriff auf Erzfeind Red Bull Salzburg, „der tun und lassen darf, was er will und scham- und folgenlos alle Regeln untergräbt.“ Ultras-Fazit, bevor man auf die Vorwürfe im Detail eingeht: „Und dann wollen sie sich uns gegenüber als Moralpostel aufspielen? Weil – so wie immer – ein paar Fackeln gebrannt haben? Das ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.“

Hier gibt's die komplette Ultras-Stellungnahme zum Nachlesen

Pyrotechnik „unvermeidbar“
In weiterer Folge gehen die Ultras auf diverse Vorwürfe ein, so auch auf die Frage weshalb man Pyrotechnik gezündet habe, obwohl man wusste, dass Rapid eine Bewährungsstrafe hat. Die Antwort: „Es war klar, dass es bei Rapid irgendwann wieder brennen wird. Da dies ohnehin nicht verhindert werden kann, entschied sich die Kurve dafür, den Zeitpunkt selbst zu wählen.“

Pyrotechnik als „Protestmittel“
Es wird auch auf die Frage eingegangen, wieso man überhaupt auf den Einsatz von Pyrotechnik bestehe. Die Rapid-Ultras: „Wir sind der Meinung, dass der Einsatz von bengalischen Fackeln oder Rauch die Stimmung anheizt und zu einer optischen wie akustischen Verbesserung der Stadionatmosphäre beiträgt. Durch den beständigen Durck auf die aktiven Fanszenen wurde Pyrotechnik in den letzten Jahren […] zu einem Protestmittel von Fans, die für ihre Freiheiten kämpfen.“

Rapid zahlte shcon über 1 Million
PS: Wegen des erneuten Pyro-Skandals beim Auswärtsspiel gegen Admira in der Südstadt, steht Rapid am Montag wieder am Liga-Pranger. Der Strafsenat der Bundesliga wird noch am Montag neue Sanktionen gegen die Hütteldorfer aussprechen. Zuletzt war Rapid bereits mit einer Geldstrafe von 35.000 Euro und der Sperre des Fan-Blocks für ein Heimspiel belegt worden. Insgesamt musste Rapid in den letzten Jahren wegen diverser Fan-Eskapaden bereits über 1 Million Euro zahlen!

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