ÖFB-Krise

Herzog hoch im Kurs

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Herzog wird wieder einmal als Brückner-Nachfolger gehandelt. Schon am Wochenende muss der Teamchef bei Brückner zum Rapport antreten.

Nach vier Spielen in der WM-Qualifikation hält Österreich bei vier Punkten. Damit ist die Chance auf eine Teilnahme bei der WM-Endrunde 2010 in Südafrika nur noch minimal. Das weiß auch Teammanager Andreas Herzog: „Unser größtes Problem ist, dass es für uns fast schon wieder vorbei ist.“ Herzog hat auch noch ein anderes Problem. Österreichs Rekordnationalspieler (103 Länderspiele) wird immer wieder darauf angesprochen, ob er nicht als Teamchef übernehmen will. „Das ist natürlich eine sehr unangenehme Situation für mich“, hält Herzog fest.

Loyal
Einige ÖFB-Landespräsidenten können sich jedoch vorstellen, dass nach dem endgültigen Aus in der WM-Quali Herzog sofort übernimmt. Für einen Neustart in Richtung EM 2012. „Dazu sage ich sicher nichts“, meint Herzog. „Für mich ist es jetzt am wichtigsten, dass ich loyal bin.“

Sticklers Kritik
Am Mittwoch kehrte der Fußball-Boss aus Sizilien zurück, wo er mit seiner Frau Berit den ersten Hochzeitstag gefeiert hat. Entspannt wirkte er nicht. In der Event-Pyramide in Vösendorf stellte er sich im Vorfeld der Gala-Nacht des Sports einer ausgewählten Journalistenrunde. ÖSTERREICH war mit dabei.

Im Raum „Safari“ wollte Stickler den Teamchef noch nicht zum Abschuss frei geben, übte aber heftige Kritik. „Ich bin von den Leistungen der Nationalmannschaft nicht nur verärgert, sondern maßlos enttäuscht.“ Dann holte der ÖFB-Chef zum Rundumschlag aus. Bereits am kommenden Wochenende muss Teamchef Brückner in Wien zum Rapport antreten. Stickler: „Er wird sich einige harte Fragen gefallen lassen müssen. Und er muss mir ganz klar die Gründe nennen, warum wir in diese Krise geschlittert sind."

Harte Worte
Fest steht: Brückner muss nun erklären, weshalb er immer wieder in Olmütz untertaucht und zu den Bundesligaspielen nur seine Assistenten Andreas Herzog und Jan Kocian schickt. Stickler: „Natürlich gehört es zu den Aufgaben eines Teamchefs, dass er sich seine Spieler vor Ort anschaut und dass er auch mit den Klubtrainern Kontakt hält.“ Und weiter: „Ich werde von ihm einen Richtungswechsel fordern. Es ist doch allen klar, dass es so nicht weitergehen kann.“

Neustart ohne Brückner?
Die WM-Qualifikation ist fast verspielt. Wäre da nicht ein Neustart die beste Variante? Auch darüber macht sich der ÖFB-Boss Gedanken. Stickler zu ÖSTERREICH: „Mathematisch haben wir noch eine Chance, aber wenn die auch vorbei ist, müssen wir uns auf die Qualifikation für die EM 2012 konzentrieren. Die Frage wird sein, mit welchem Teamchef?“ Zur Erklärung: Brückners Vertrag läuft nur bis Ende der WM-Quali.

Aber auch auf die Teamspieler ist Stickler stinksauer. Die will er sich vor dem Länderspiel gegen die Türkei (19. 11.) vorknöpfen. Stickler: „Es muss eine Ehre sein, für Österreich zu spielen. Wer das nicht mehr will, soll es mir sagen.“

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