Gegen Tschechen soll endlich wieder ein Tor gelingen. Rapid-Legende Panenka als Österreich-"Spion".
Österreichs Fußball-Nationalteam startet am Mittwoch (20:30 Uhr/live ORF 1) im EM-fit gemachten Wiener Happel-Stadion gegen Tschechien in die letzte Testspiel-Saison vor der Heim-EURO 2008. Gegen den nördlichen Nachbarn, der als Favorit in dieser Partie gilt, soll der erste Sieg in diesem Jahr eingefahren werden und gleichzeitig eine klare Steigerung im Angriffsspiel zu sehen sein.
Es ist noch Zeit
Zwar beginnt laut Teamchef Josef Hickersberger
die entscheidende EURO-Vorbereitungsphase erst 2008, "weil in diesem Jahr
das Turnier stattfindet und sich im österreichischen Fußball Dinge schnell
ändern können", dennoch hat das sechste Länderspiel des Jahres für den Coach
große Bedeutung. "Wir wollen ein Tor und Fortschritte in der Offensive
machen", erklärte der Niederösterreicher, dessen Schützlinge bereits seit
305 Minuten auf einen Treffer warten.
Viel Ballbesitz
Hickersberger weiß, wie diese Durststrecke
beendet werden könnte. "Wir müssen dagegenhalten, viel in Ballbesitz sein
und selbst gefährlich werden." Das sei gegen die starke tschechische
Mannschaft schwierig, aber möglich, zumal der frühere Rapid-Meistermacher
auch dank der Unterstützung von Rapid-Legende Antonin Panenka über
ausreichend Informationen über den Gegner verfügt.
Weitere Erkenntnisse erhielt "Hicke" durch die Spionagereise des Technischen ÖFB-Direktors Willi Ruttensteiner, der beim 0:0 der Tschechen in der EM-Qualifikation in Wales im Juni auf der Tribüne saß. Außerdem verfügt der Coach über Material von der 1:2-Heimniederlage gegen Deutschland und dem 1:0 vor eigenem Publikum gegen Zypern jeweils in der EM-Quali im vergangenen März.
Tschechen nicht unterschätzen
Diese Resultate flößen
Hickersberger zwar keine Furcht ein ("Wir wissen, dass die Tschechen auch
etwas Probleme haben, weil die Ergebnisse nicht den Erwartungen
entsprachen"), dennoch warnt er davor, die Stärke des Kontrahenten aufgrund
der zuletzt nur wenig überragenden Auftritte falsch einzuschätzen. "Wir
treffen auf einen attraktiven Gegner, der viel Renommee genießt und eine
gute WM 2006 gespielt hat, obwohl er in der Gruppenphase ausgeschieden ist.
Aber selbst große Fußball-Nationen können Ausfälle im Sturm (Anm.: Damals
verletzten sich Koller und Baros) nicht verkraften."
Tschechen fast komplett
Mittlerweile stehen dem tschechischen
Teamchef Karel Brückner mit Ausnahme des verletzten Tomas Rosicky
(Arsenal/Knieverletzung) wieder alle Leistungsträger zur Verfügung, so unter
anderem Jan Koller (Monaco), Milan Baros (Lyon), Goalie Petr Cech (Chelsea),
der den Vorzug gegenüber Jaromir Blazek (Nürnberg) erhält, und Tomas Galasek
(Nürnberg). Hickersberger ist sich ziemlich im Klaren darüber, wie die
Aufstellung der Tschechen aussehen wird, während Brückner die
ÖFB-Anfangsformation noch Kopfzerbrechen bereiten dürfte.
Geheimnis um ÖFB-Aufstellung
"Ich schätze Brückner als
weisen Fußball-Lehrer, aber er hat derzeit sicher mehr Probleme damit zu
wissen, wie wir spielen als umgekehrt. Doch Salzburg-Legionär Pitak wird ihm
alles mitteilen", meinte der ÖFB-Coach, der sich bedeckt hielt, was die
österreichische Aufstellung betrifft. Bereits bei der Kaderbekanntgabe hatte
er angedeutet, dass im Tor Alexander Manninger beginnen und Michael Mörz als
Freigeist im zentralen Mittelfeld agieren könnte. Daher scheint es möglich,
dass zunächst nur eine echte Spitze einlaufen und Neo-A-Teamspieler Martin
Harnik an der rechten Flanke agieren könnte.