"Nicht euphorisch, aber aktiv" geht Bullen-Nachwuchschef Hochhauser sein neues Amt als Sportdirektor bei Salzburg an.
Am Montag ist Heinz Hochhauser vom Bullen-Chef Dietrich Mateschitz gefragt worden, ob er den Job übernehmen wolle. Schon am Mittwoch wurde der personelle Wechsel vollzogen, musste Oliver Kreuzer gehen. Und am Donnerstag stand der zum neuen Sportdirektor beförderte Oberösterreicher in Taxham erstmals der Presse Rede und Antwort. "Ich habe mich dafür entschieden, weil das für mich eine neue Funktion ist", sagte Hochhauser, der im heimischen Fußball "bis auf Sportdirektor und Teamchef schon alles gemacht" hat.
"Bin neugierig"
Auf die Frage, warum er sich die neue
und keineswegs leichte Arbeit in seinem Alter noch antue, antwortete der
gebürtige Welser spontan: "So lange man neugierig ist, lebt man." Der
60-Jährige geht an seine neue Aufgabe "nicht euphorisch, aber aktiv" heran.
"Ich weiß, was auf mich zukommt und muss mich darauf einstellen." Gerüchten
zufolge, wonach sein Assistent Thomas Linke ihn in der Winterpause wieder
ablösen könnte, und er den Posten nur vorübergehend angetreten habe, wies
der "Professor" zurück: Das sei nicht angedacht.
Doppelfunktion auf Zeit
Hochhauser, der weiterhin auch
Nachwuchschef der Festspielstädter bleibt, merkte jedoch an, dass zwei
Funktionen auf Dauer keine Lösung sind. Derzeit seien die zwei Aufgaben
machbar, weil die Nachwuchs-Abteilung gut strukturiert sei. Linke, der im
Sommer keinen neuen Vertrag mehr erhalten hatte, und jetzt für die
Bayern-Amateure kickt, wird dem neuen Sportdirektor als Assistent zur Seite
stehen und ihn entlasten.
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Kontinuität
Der Weg zum Erfolg führt für Hochhauser über
Kontinuität, die die Basis sei, sowie über Zeit und Arbeit. "Die Zeit muss
man bekommen", sagte der frühere Trainer von SV Ried, Austria Wien, FC
Kärnten und FC Pasching. Dass die Bullen innerhalb von nicht einmal drei
Jahren nach Kurt Jara und Kreuzer nun schon den dritten Sportdirektor
inthronisiert haben, gibt Hochhauser nicht zu denken.
Er habe Kreuzer sehr geschätzt und in einer kurzen Ansprache an den Kader meinte dessen Nachfolger im Trainingszentrum Taxham: "Blickt nicht zurück, sondern schaut nach vorne." Auch Hochhauser selbst tut das. Die mögliche Verlängerung des im Sommer 2008 auslaufenden Vertrages mit Meistermacher Giovanni Trapattoni ist zwar nicht seine Aufgabe ("dafür ist die Führungsetage des Vereins zuständig"), aber die Gespräche mit den Spielern sehr wohl.
Vertragsverlängerungen stehen an
Schon im Dezember laufen
die Kontakte mit den japanischen "Zwillingen" Tsuneyasu Miyamoto und Alex
aus, im Sommer 2008 enden dann sogar die Verträge von zehn Spielern. "Je
früher es Klarheit auch in Abrache mit dem Trainer gibt, desto besser",
sagte dazu Hochhauser, der während der Spiele der Bullen nicht auf der
Ersatzbank sitzen wird. Nach dem neuerlichen Scheitern in der Champions
League und den Debatten über Ansprüche und Wirklichkeit meinte der
Oberösterreicher: "Ansprüche kann nur der stellen, der das Geld gibt. Danach
hat sich jeder zu richten, auch der Sportdirektor."