Beckenbauers tiefer Fall

WM-Skandal

Beckenbauer kassierte 5,5 Mio. Euro Honorar

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Der „Kaiser“ soll für seine Tätigkeit fürstlich entlohnt worden sein.

Bisher hieß es stets, dass Franz Beckenbauer, 71, den Job als Chef des Organisationskomitees für die Fußball-WM in Deutschland ehrenamtlich ausgeführt hat. Nun wurde bekannt: Der „Kaiser“ hat dafür satte 5,5 Millionen Euro Honorar kassiert.

Beckenbauer und der Deutsche Fußballbund (DFB) wollten die Summe offenbar am Fikus vorbeischummeln. Erst Ende 2010, also vier Jahre nach Auszahlung, stieß das Finanzamt Frankfurt bei einer Betriebsprüfung im DFB auf die Honorarzahlung. Erst nach der Prüfung wurden versteuert, 1.160.500 Euro gingen an die Finanz.

Berlin. Der DFB hat gegenüber dem „Spiegel“ die Zahlungen bereits bestätigt. Laut Fußballbund hat Beckenbauer für den staatlichen Sportwettenanbieter „Oddset“ Werbung gemacht und dafür das Geld erhalten. Weshalb die Millionen über den DFB flossen und nicht direkt von „Oddset“ an Beckenbauer, bleib vorerst offen.

Korruptionsvorwürfe
Beckenbauer stand bereits in der Vergangenheit immer wieder im Fokus diverser Ermittlungen. Dabei wurde wiederholte Male der Vorwurf erhoben, der ehemalige Bayern-Präsident sei  im Rahmen der Vergabe der Fußball WM 2006 an Korruptionsgeschäften beteiligt gewesen. Dabei soll es eine Vereinbarung mit dem früheren FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner gegeben haben. Beckenbauer hat einen Stimmenkauf bisher aber immer entschieden zurückgewiesen.


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