Benfica-Gegner startet zu neunt - dann Abbruch

Das bizarre Corona-Skandalspiel von Lissabon

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In Portugal sorgte ein Spiel für mächtig Wirbel - so skandalös, dass es wohl in die Geschichte der Liga eingehen wird.

Im portugiesischen Hit zwischen Belenenses SAD und Benfica Lissabon ereigneten sich unfassbare Szenen. Belenenses konnte das Stadtderby mit nur neun Spielern, darunter zwei Torhütern, antreten. Grund: Bei Belenenses wütete Corona! 17 Mitglieder, darunter 14 Spieler und Cheftrainer Filipe Candido, sind infiziert. Ersatzkeeper Joao Monteiro sah sich gezwungen als Feldspieler aufzulaufen.

Eine Frage kommt einem dabei sofort in den Sinn: Warum fand dieses Spiel überhaupt statt? Präsident Rui Pedro Soares vor der Partie auf der digitalen Pressekonferenz: „Belenenses SAD hat weder bei Benfica, noch bei der Liga, noch bei den Gesundheitsbehörden um die Verschiebung des Spiels gebeten. Es gab keine Bitte, keine Ablehnung, keine Zustimmung. Da war nichts. Das ist nicht passiert und wird auch nicht passieren“.

Die Partie nahm ihren Lauf, so wie man es erwarten konnte: Schon nach 25 Sekunden klingelte es im Tor von Belenenses - 1:0 für Benfica. Verteidiger Kau traf dabei ins eigene Tor. Benfica spielte munter weiter, nutzte seine klare nummerische Überlegenheit aus. Nach der ersten Spielhälfte stand es bereits 7:0.

Spielabbruch in Hälfte zwei

Nach der Pause wurde es sogar noch bizarrer: Belenenses kam nur noch zu siebt aufs Feld zurück. Laut Regularien der Liga sind sieben Spieler Voraussetzung in Portugal, damit ein Spiel stattfindet.

 

 

 

Nur kurz nach Wiederanpfiff kam es zu einer Verletzung eines Belenenses-Spielers - damit musste der Schiedsrichter die Partie abbrechen. Der Unmut der Fans lies nicht lange auf sich warten: „Die Liga ist eine Schande!“, so der Tenor. Warum Belenenses nicht um eine Spielverlegung bat, blieb zunächst unklar. Die Begegnung wird wohl mit 0:3 gewertet werden.

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