Nagelsmann: "Man muss Tristesse in Elan umwandeln" - VfB mit Kalajdzic im Abstiegskampf unter Druck
Bei Bayern München herrscht nach dem blamablen Champions-League-Aus gegen Villarreal "ein bisschen Tristesse". Der Traum vom Henkelpokal ist schon im Viertelfinale jäh geplatzt, nun bleibt für die Mannschaft von Julian Nagelsmann einzig der Titel in der deutschen Fußball-Bundesliga. Deshalb forderte der Trainer seine Stars auf, dass sie ihren "Job erledigen" und eine Reaktion zeigen. "Man muss diese Tristesse auch in Elan umwandeln", verlangte der 34-Jährige.
Am Dienstag war der deutsche Rekordmeister gegen das vermeintliche Glückslos FC Villarreal in der Königsklasse ausgeschieden, im Pokal war bereits in der zweiten Runde Endstation. Die Bayern-Spieler um Marcel Sabitzer haben jetzt den "klaren Auftrag", zwei Siege gegen Arminia Bielefeld am Sonntag (15.30 Uhr im Sport24-LIVE-Ticker) und sechs Tage später zuhause im Klassiker gegen Borussia Dortmund zu holen. Ein Dreier gegen die Arminia wäre gleichbedeutend mit einem "Matchball-Spiel gegen Dortmund" um die zehnte Meisterschaft in Serie.
Bayern mit "Jetzt-erst-recht-Mentalität"?
Der BVB, am Samstag gegen den VfL Wolfsburg gefordert, liegt fünf Spiele vor Saisonende neun Punkte hinter den Münchnern. Die Arminia will das Titelrennen naturgemäß verlängern und selbst mit einer Überraschung wichtige Punkte im Abstiegskampf holen. "Ich denke, die Bayern werden nun mit einer Jetzt-erst-recht-Mentalität bei uns auftreten. Unabhängig davon, gehen wir mit Vollgas rein. Wir sind im Kampf um den Klassenerhalt und brauchen jeden Punkt", sagte Kapitän Manuel Prietl dem "Münchner Merkur".
Das Team des 30-jährigen Steirers liegt mit 26 Zählern auf dem Relegationsplatz, punktgleich mit Hertha BSC auf Rang 17. Gegen die Bayern brauche die Arminia "einen Sahnetag", sagte Prietl: "Aber auch Bochum hat gezeigt, dass man als Underdog die Bayern schlagen kann. Unser Teamspirit ist einzigartig."
Stuttgart im Abstiegskampf gefordert
Auch der VfB Stuttgart (27 Punkte) mit ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic muss als Tabellen-15. gehörig zittern. Am Samstag (15.30 Uhr) steht das schwierige Gastspiel beim FSV Mainz 05 auf dem Programm. Kalajdzic, der zuletzt beim 0:2 gegen den BVB wegen einer Corona-Infektion pausieren musste, fühle sich gut und ist einsatzbereit.
Eintracht Frankfurt will nach der Party-Reise inklusive 3:2-Sensation beim FC Barcelona am Donnerstagabend auch in der Liga nachlegen. Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner hat als Tabellen-Neunter fünf Punkte Rückstand auf die Europacup-Plätze, ein Sieg beim direkten Konkurrenten Union Berlin am Sonntag (17.30 Uhr) ist im Rennen um Europa fast Pflicht.
"Das war ein extremer Ausschlag nach oben. Wenn man so ein Glücksgefühl hat, dauert es den einen oder anderen Tag, wieder geerdet zu sein", sagte der Oberösterreicher. Es sei nun die Aufgabe, "in Berlin mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen: Wir werden das von den Jungs einfordern".
Zum Abschluss der 30. Runde kommt es am Sonntag (19.30 Uhr) zum Schlager zwischen Bayer Leverkusen und RB Leipzig. Die Leipziger (51 Punkte) wollen als Tabellen-Vierter genauso wie die Frankfurter den Schwung aus dem Halbfinaleinzug in der Europa League mitnehmen, die Leverkusener (52 Punkte) den Champions-League-Qualifikationsplatz absichern.