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Auf dem Münchner Nockherberg ließ sich Robert Lewandowski noch einmal ordentlich in einer Lederhose feiern. 

Mit "Lewy, Lewy"-Sprechchören bejubelten die Fans von Bayern München ihren Torschützenkönig am Samstagabend bei der nächsten Meisterparty. Es könnte Lewandowskis letzte in München gewesen sein. Der Weltfußballer macht nun auch öffentlich Druck für einen schnellen Abschied vom deutschen Rekordmeister.

"Beide Seiten müssen an die Zukunft denken", sagte Lewandowski nach dem 2:2 im letzten Bundesliga-Saisonspiel in Wolfsburg. Danach lief der 33-Jährige ganz allein zur Tribüne der mitgereisten Bayern-Fans und blieb lange dort - fast so, als wollte er die Situation noch einmal in einem deutschen Stadion genießen. "Gut möglich, dass es mein letztes Spiel für den FC Bayern war. Ich kann es nicht hundertprozentig sagen, aber es könnte sein", meinte der Pole.

Buh-Rufe gegen Salihamidzic

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann blieb wie in den Wochen zuvor abgeklärt, bezeichnete einen möglicherweise früher als geplant bevorstehenden Abgang aber als "Verlust". Der Coach verwies auf den laufenden Vertrag des Stürmers bis 2023 und blickte voraus: "Da ist wenig Raum für Trauer. Man muss aus der Situation versuchen, das Beste zu machen."

Mitspieler Thomas Müller wünschte sich eine Vertragserfüllung von Lewandowski. Der 32-Jährige verwies auf die Gesetzmäßigkeiten des Fußballgeschäfts: "Mal sehen, was passiert. Es ist so, er hat bis 2023 Vertrag. Das heißt, die Zügel, die hat schon der FC Bayern in der Hand. Wir wären natürlich dafür, dass er dann auch bleibt. Aber klar, wir kennen alle das Geschäft."

Vor der Meisterfeier auf dem Münchener Rathausbalkon am Sonntag dürfte die Lewandowski-Personalie vielen Anhängern des Clubs schwer im Magen liegen. Vielleicht auch deshalb bekam Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Samstagabend beim kleinen Meisterempfang den Frust einzelner Fans ab, die ihn ausbuhten.

Die Bayern-Spitze scheint sich weiter gegen einen vorzeitigen Transfer von Lewandowski zu stemmen, hatte den Wechselwunsch des Weltfußballers aber vor dem Wolfsburg-Spiel öffentlich gemacht. "Ich habe mit Lewa gesprochen", sagte Salihamidzic. Dieser habe ihm gesagt, "dass er gerne was anderes machen möchte".

Bosse beharren auf Vertrag

Ein mündliches Angebot auf eine Vertragsverlängerung soll Lewandowski ausgeschlagen haben. Einen vorzeitigen Wechsel des Topstürmers schon in diesem Sommer schloss Salihamidzic aber erneut aus. Bereits aufgenommene Verhandlungen mit dem FC Barcelona, der angeblichen Wunschdestination Lewandowskis, dementierte der Bosner. "Lewa hat Vertrag bis zum Sommer nächsten Jahres. Das ist Fakt."

Entscheidend scheint die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Ein möglicher Kandidat soll Liverpools Sadio Mane sein. Laut "Sky"-Angaben soll Salihamidzic auf Mallorca bereits mit dem Berater des Ex-Salzburgers gesprochen haben. Der Senegalese wäre deutlich teurer als etwa ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic vom VfB Stuttgart, nach dem die Bayern ebenfalls die Fühler ausgestreckt haben sollen.

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