Gabuner erfand eigene Weltkarriere und führte Klubs an der Nase herum.
Es ist eine Hollywood-reife Story. Jene von Alieu Darbo, dem vermeintlichen Star von morgen, der mit gefälschten Mails und dubiosen Videos durch Europa tourte, gewiefte Manager täuschte. Das Fußball-Magazin 11Freunde erzählt sie und fühlte sich an den Film "Catch me if you can" erinnert.
+++ Üble Szene: Horror-Kopftritt in der Serie A +++
"Darin spielt Leonardo di Caprio den virtuosen Betrüger Frank Abagnale jr., der seinen Verfolgern wieder und wieder entkommt. Spötter behaupten: Darbo habe in die letzten dreieinhalb Jahre mindestens ebenso viele Leute reingelegt wie Abagnale“, heißt es in dem Artikel.
Wie jeder Nachwuchskicker hatte Darbo den Traum von der Profi-Karriere. Bloß sein Talent reichte nicht aus, um entdeckt zu werden. Also nahm er die Sache selbst in die Hand.
Gefälschtes Empfehlungsschreiben
Bei Dinamo Zagreb unterschrieb er 2013 einen Vertrag - viereinhalb Monaten später war Schluss. Darbo konnte nie das zeigen, was er in kurzen Video-Clips erhoffen ließ. 11Freunde schreibt gar, dass Klubchef Zdravko Mamic ihm 40.000 Euro gezahlt habe, damit er die Geschichte nicht öffentlich machte.
2014 stand der Mittelfeldspieler vor einem Engagement bei PAOK Saloniki. Mit Berater tauchte er bei den Verhandlungen auf - ein vermeintliches Empfehlungsschreiben von BVB-Manager inklusive.
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"In der Mail hatte Michael Zorc (im Bild rechts) den früheren U17-Nationalspieler Gabuns wärmstens empfohlen und PAOK einen Deal angeboten: Die Griechen sollten den in Schweden geborenen Darbo unter Vertrag nehmen, ihm ein paar Jahre Spielpraxis verschaffen und ihn dann nach Dortmund weiterreichen", so 11Freunde.
In Griechenland flog Schwindel auf
PAOK solle dafür vier Millionen Euro kassieren und Darbo ein Probetraining ersparen. All das machte Sportchef Zisis Vryzas hellhörig. Er fragt bei Borussia Dortmund nach - der Schwindel flog auf. Trotzdem unterschrieb Darbo wenig später in Norwegen bei Nybergsund. Zuvor hatte er schon den italienischen FC Crotone betrugen.
Nybergsunds Ola Brenden meinte rückblickend: "Es wurde schnell klar, dass er nicht das Kaliber war, das wir uns erhofft hatten." Persönlich sei Darbo, der zuletzt in Maltas zweiter Liga aktiv gewesen sein soll, nichtsdestotrotz ein netter Kerl gewesen. Und ein trickreicher zugleich!