28. deutschen Meistertitel

DIESE Ehre bleibt Bayern immer verwehrt

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Eine kuriose Regel sorgt für Diskussionen.

Nach einer ausgelassenen Kabinenfeier haben die Bayern bei der abendlichen Busfahrt noch einmal auf die 28. deutsche Fußball-Meisterschaft angestoßen. "Ich trinke schon auf die Mannschaft und auf den Trainer das eine oder andere Glas Rotwein. Vielleicht eine Zigarre", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Zum sechsten Mal in Folge, zum insgesamt 28. Mal ist der FC Bayern München deutscher Meister. So hat noch nie eine Mannschaft die Bundesliga dominiert. "Das ist ein Superrekord und das bleibt schön", sagte Arjen Robben. "Meister, das wird nicht langweilig."

Für den Niederländer, Kapitän Thomas Müller und den erst 25-jährigen ÖFB-Star David Alaba, der in Augsburg wegen Rückenproblemen fehlte, war es der siebente Titel. Franck Ribery zog durch Championat Nummer acht mit Oliver Kahn, Mehmet Scholl, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger gleich.
 

28. Meistertitel, aber kein neuer Stern

Trotz des neuerlichen Meistertitels gibt es eine Ehre, die den Bayern wahrscheinlich für immer verwehrt bleibt. In der deutschen Bundesliga bekommen Vereine nach mehreren gewonnen Meisterschaften einen Stern als Zeichen in das Vereinswappen oder aufs Trikot: 
  • Ab drei Meisterschaften: ein Stern
  • Ab fünf Meisterschaften: zwei Sterne
  • Ab zehn Meisterschaften: drei Sterne
  • Ab zwanzig Meisterschaften: vier Sterne

Allerdings hat das Ganze einen Haken: Nach den zwanzig Meisterschaften gibt es keinen zusätzlichen Stern zum Verleihen – das sieht die Bundesliga nicht vor. Das heißt, die Bayern können noch so viele Meisterschaften gewinnen: Einen fünften Stern aufs Trikot bekommen sie nicht mehr. Das sorgt in sozialen Medien für Unverständnis.

 

Keine lange Partynacht

Eine lange Partynacht durften die Münchner am 35. Geburtstag von Ribery, der so wie der 34-Jährige Robben auf eine Vertragsverlängerung hoffen darf, nach der Ankunft in der Heimat nicht starten. Zu wichtig ist das Viertelfinal-Rückspiel am Mittwoch in der Champions League gegen den FC Sevilla. "Jeder kann sich jetzt darüber freuen, es ist etwas ganz Großartiges. Als Spieler war es für mich das Highlight meiner Karriere", schwärmte Trainer Jupp Heynckes.
 
Mit 72 Jahren ist Heynckes der älteste Meister-Trainer der Bundesliga-Geschichte. Die bisherige Bestmarke hatte er 2013 mit 68 Jahren selbst aufgestellt. "Ich möchte noch einen Gruß nach Italien schicken, zu Carlo Ancelotti. Er hat die Mannschaft zu Beginn der Saison betreut und von meiner Seite einen herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft. Er ist nicht nur ein großartiger Trainer, sondern auch eine großartige Person", zeigte sich Heynckes nach dem ersten großen Titel der Saison als großer Sportsmann.
 
"Eine deutsche Meisterschaft ist etwas Außergewöhnliches", hob Rummenigge hervor. Nach reihenweise Titeln in den vergangenen Jahren wollen die Münchner als Meister auch in den anderen beiden Wettbewerben durchstarten. Nach dem 2:1 in Sevilla sind die Chancen auf das Weiterkommen am Mittwoch in der Königsklasse blendend, im DFB-Pokal steht am 17. April das Halbfinale in Leverkusen an. Den Supercup hatte Bayern schon im Sommer gewonnen. "Wir müssen genießen, aber auch die Konzentration auf den Fußball halten", forderte Robben.
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