Weltfußballer-Wahl

Ronaldos irrer Jubel-Schrei

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Ronaldo feierte Weltfußballer-Hattrick mit einem lauten Schrei.

Da staunten die Fans weltweit nicht schlecht: Nachdem der Portugiese Cristiano Ronaldo seine dritte Auszeichnung zum FIFA-Weltfußballer des Jahres zunächst mit einer minutenlangen Rede entgegen genommen hatte legte er eine kurze Pause ein und dann – ein lauter Schrei!

Was steckt dahinter? Auch wenn es akkustisch schwer zu verstehen war: Ronaldo rief laut „Sim“ ins Mikrofon. Das ist portugiesisch für „Ja“. Gut, da hat es sicher schon einfallsreichere Jubelschreie und Posen gegeben, aber das sei dem exzentrischen Real-Superstar ob seiner Genialität am Fußballplatz verziehen – und schließlich ist das alles, worauf es ankommt.

Ronaldo deklassiert Konkurrenz
Stimmberechtigt waren je drei Personen aus den 209 FIFA-Mitgliedsländern: Der Teamchef, der Team-Kapitän und je ein Journalist. Am Ende war Ronaldos Sieg ein klarer: Er vereinte rund 38 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich. Neuer und Messi kamen auf je 15,7 Prozent – damit hatte Ronaldo doppelt so viele Stimmen, wie die beiden unterlegenen Finalisten zusammen. Der restlichen rund 40 Prozent der Stimmen verteilten sich auf andere Spieler.

Beckenbauer schimpft
Wie nahezu jedes Jahr sorgt die Wahl auch für böses Blut bei den Unterlegenen. Während Manuel Neuer, der seinen Hoffnungen begraben musste, als erster Tormann den Titel zu erringen, sportlich fair gratulierte und meinte: „Der ganze Tag ist ein Gewinn. Ich werde mit einem Lächeln nach Hause gehen“ (immerhin durfte sich der Bayern-Star mit der Wahl zum Welttorhüter trösten), schimpfte Franz Beckenbauer: „Ich empfinde die Wahl als ungerecht. Scheinbar zählen bei dieser Wahl Erfolge nicht, sondern mehr das Auftreten.“

Deutschland räumt trotzdem ab
Für Deutschland holte aber immerhin Jogi Löw die Kohlen aus dem Feuer. Der DFB-Teamchef wurde zum besten Trainer des Jahres gewählt, auf den Plätzen landeten mit Respektabstand Carlo Ancelotti (Real Madrid) und Diego Simeone (Atletico Madrid). Im Damenfußball gingen überhaupt alle Titel nach Deutschland: Ralf Kellermann wurde Frauen-Welttrainer, Nadine Keßler Weltfußballerin.

Aus österreichischer Sicht gab es nichts zu bejubeln – David Alaba schaffte es (knapp) nicht in die FIFA-Weltauswahl – dafür stehen mit David Luiz und Thiago Silva gleich zwei brasilianische Verteidiger in der All-Star-Elf, die letzten Sommer gegen Deutschland bei der WM mit 1:7 untergegangen waren…

Weltfußballer des Jahres
1. Cristiano Ronaldo (Real Madrid/Portugal)
2. Lionel Messi (FC Barcelona/Argentinien)
3. Manuel Neuer (FC Bayern München/Deutschland)

Welttrainer des Jahres
1. Joachim Löw (Deutschland)
2. Carlo Ancelotti (Real Madrid)
3. Diego Simeone (Atlético Madrid)

Weltfußballerin des Jahres
1. Nadine Keßler (VfLWolfsburg)
2. Abby Wambach (USA)
3. Marta (Brasilien)

Die FIFA-Weltelf
Tor: Manuel Neuer (Deutschland)
Abwehr: Philipp Lahm (Deutschland), Sergio Ramos (Spanien), David Luiz (Brasilien), Thiago Silva (Brasilien)
Mittelfeld: ToniKroos (Deutschland), Andrés Iniesta (Spanien), Angel di Maria (Argentinien)
Sturm: Ronaldo (Portugal), Lionel Messi (Argentinien), Arjen Robben (Niederlande)

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