RB Leipzig durchbricht die "Mauer" von Atlético Madrid und steht mit einem 2:1-Sieg im Halbfinale der Champions League.
RB Leipzig steht zum ersten Mal in der Club-Geschichte im Halbfinale der Fußball-Champions-League. Die Deutschen setzten sich am Donnerstag im Viertelfinale des Finalturniers in Lissabon gegen Atletico Madrid vor leeren Zuschauerrängen mit 2:1 (0:0) durch. Die Mannschaft um die Österreicher Marcel Sabitzer und Konrad Laimer trifft am 18. August an der Algarve auf Paris Saint-Germain.
Der spanische Leipzig-Legionär Dani Olmo knackte das Abwehrbollwerk nach Sabitzer-Flanke (51.), Atletico-Supertalent Joao Felix glich per Elfmeter aus (71.). Im Finish schlug dann US-Boy Tyler Adams der zuvor 18 Pflichtspiele ungeschlagenen Elf von Trainer Diego Simeone mit einem abgefälschten Gewaltschuss die Tür zur vierten Halbfinal-Teilnahme in der Königsklasse in sieben Jahren zu (88.).
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Die mit Sabitzer und Laimer eingelaufenen Sachsen spielten mit Anpfiff, wie ihr Trainer Julian Nagelsmann sich das vorgestellt hatte: Mit Zug nach vorne und Intensität in den Zweikämpfen. Den Traumstart hatte Marcel Halstenberg auf dem Fuß, der volley mit Rücklage über das Tor feuerte (4.).
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Atletico schaute sich das Treiben einmal an, die Simeone-Elf suchte Umschaltsituationen, die Leipzig nicht anbot. Es wurden Nadelstiche: Yannick Carrasco zwang Leipzigs Goalie Peter Gulacsi ins kurze Eck abzutauchen (13.). Der Ungar Gulasi, einer von fünf Startern mit Salzburg-Vergangenheit, brachte kurz darauf Saul Niguez mit einem Schritt auf die Ferse im Strafraum ins Straucheln. Dem polnischen Schiedsrichter-Team samt VAR reichte dies nicht für einen Elfmeter (17.).
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Die hochintensive, aber meist faire Partie bot wie erwartet wenig Großchancen. Leipzig kombinierte gefällig, Atletico ließ aber vor dem Tor praktisch nichts zu. Räume, die etwa der erstmals fehlende Chelsea-Abgang Timo Werner hätte nutzen können, gab es nicht. Das Potenzial zur Leipzig-Führung hatte erst wieder ein Kopfball von Dayot Upamecano, der jedoch genau in den Armen von Jan Oblak landete. Der slowenische Keeper war nicht oft in Bedrängnis, hatte zur Pause aber mehr Ballkontakte als die beiden Stürmer Diego Costa und Marcos Llorente zusammen.
In der 51. Minute belohnte sich Leipzig für den Vorwärtsdrang: Laimer brachte Sabitzer halb rechts in Szene, die folgende Maßflanke wuchtete Olmo per Kopf zur Führung ins lange Eck. Wie beim Achtelfinal-Aufstieg vor fünf Monaten gegen Tottenham (4:0) war Sabitzer ein Faktor. Damals hatte der nunmehrige Spielgestalter zwei Tore im Rückspiel erzielt.
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Simeone wechselte Joao Felix ein (58.). Der 126-Millionen-Euro-Mann brachte etwas Schwung, doch vor allem zwang er Halstenberg zu einem Foulspiel im Strafraum. Den Elfmeter verwertete er anschließend selbst (71.). Danach wurde Laimer von Adams ersetzt - ein Wechsel, der sich bezahlt machte: Der abgefälschte Schuss von Adams fand den Weg am chancenlosen Oblak vorbei ins Tor (88.).
Reaktionen zum Spiel:
Marcel Sabitzer (Leipzig-Spieler): "Es war ein hartes Stück Arbeit. Wenn man sich die 90 Minuten anguckt, gehen wir verdient als Sieger vom Platz. Wir haben echt eine Topleistung gezeigt. Ich bin so stolz auf die Mannschaft, Hut ab vor jedem einzelnen. Wir hatten einen guten Matchplan, aber das alles Entscheidende war, wir wollten auf gar keinen Fall nach Hause. Wir wollen hierbleiben, wir haben die Koffer gepackt bis zum Ende. Wir sind trotz des 1:1 ruhig geblieben und haben auf unsere Chance gewartet. Der Sieg ist etwas glücklich, aber verdient."
Zum nächsten Gegner PSG: "Wir wissen, was für eine brutale Qualität da kommt. Da sind Einzelspieler auf dem Platz, die hat kaum eine Mannschaft, da heißt es wirklich hellwach sein. Aber wir freuen uns erstmal über den heutigen Abend, den werden wir genießen und ab morgen, übermorgen uns dann auf PSG fokussieren."
AUS, AUS, AUS!!!
— RB Leipzig (@DieRotenBullen) August 13, 2020
WIR STEHEN IM HALBFINAAAAAAAAAAAALE
ES IST UNFASSBAR.
AUF GEHT'S LEIPZIG - Der Traum vom Finale lebt weiter!#MissaoFinal pic.twitter.com/cdo51guxUT